Renee Sintenis © akg-images/dpa
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- Renée Sintenis

20. März 1888 in Glatz - 22. April 1965 in Berlin

Rehe, Pferde, Bären, kaum höher als 20 cm. Im Alter von 27 Jahren schaffte die Bildhauerin Renée Sintenis mit zarten Tierskulpturen den Durchbruch auf dem Kunstmarkt. Ihre männlichen Kollegen bezeichneten ihre Arbeit verächtlich als "Dinger aus dem Spielkasten". Das konnte ihren Erfolg nicht schmälern. In den 20er und 30er Jahren war sie eine Berliner Berühmtheit, vertreten von dem Galeristen Alfred Flechtheim. 1931 wurde sie als erste Frau im Fach Bildhauerei in die Akademie der Künste berufen. Und auch heute noch ist sie einmal im Jahr auf der ganz großen Bühne der Stadt präsent: der Berlinale Bär stammt aus ihrer Werkstatt.

In ihrem Feature "Kleine Tiere - Große Geister, Die Menagerie der Renée Sintenis" stellt die Autorin Christiane Helle der Schöpferin des Berlinale Bären vor (Erstaustrahlung 2015).

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Berlin wäre ohne Frauen nie zu dem geworden, was es heute ist: innovativ, kreativ, weltoffen und sehr politisch. Ohne sie gäbe es keinen Bären auf der Berlinale, denn die Skulptur stammt von einer Frau. Der Zoo hätte nach dem 2. Weltkrieg nie durchstarten können, wenn es nicht diese erste Direktorin gegeben hätte, die den Bären ein neues Dach über dem Kopf verschaffte. Die erste Fliegerin über den Dächern der Stadt? War natürlich auch eine Berlinerin. Die Namen von Katharina Heinroth, Renée Sintenis oder Melli Beese fehlen im kulturellen Gedächtnis der Stadt, dabei sind sie keineswegs Geschichte, sondern beeindruckende Role Models für junge Frauen heute.