
Rezepte für das Lieblings-Obst - Herbstäpfel: Vielfalt, die verführt
Der Herbst beschenkt uns mit Äpfeln für jeden Geschmack: Die Vielfalt der Formen und Farben, der Aromen und Düfte macht Lust, mehr über das runde Obst zu erfahren und auch mehr damit in der Küche auszuprobieren! Frisch geerntete süß-säuerliche Äpfel eignen sich sowohl für Apfelkuchen, als auch für gemischte Salate.
Bei welchem Wetter auch immer: vor der "Apfelgalerie" stehen immer Menschen in Schlangen. Der kleine Hofladen in der Goltzstraße 3 in Berlin-Schöneberg ist seit vielen Jahren auf alte und seltene Apfelsorten spezialisiert. In der Apfel-Saison, von Juli bis März, gehen über 200 Sorten durch den Laden. Die Äpfel stammen aus einem Hof, den Inhaberin Caty Schernus mit Thomas Bröcker beitreibt. Der Apfelbauer hat alte Sorten aus einem Garten für die Lehrlingsausbildung aus DDR-Zeiten gerettet und baut sie seit dem auf einem Apfelhof an. Zweimal die Woche werden die frisch geernteten Früchte an den Laden geliefert.
Wintergoldparmene, Macoun und Muskatrenette würde man im Supermarkt nicht finden
Zurzeit sind sehr gefragte Sorten wie Elster, Rubinette, Rewena und Topaz dabei - ebenso wie alte Sorten wie Wintergoldparmene, Macoun, Carola und Muskatrenette, die man im Standardangebot unserer Supermärkte niemals finden würde. Nicht nur der betörende Duft macht deutlich, warum Äpfel und Rosen botanisch aus der gleichen Familie stammen. Die Vielfalt der Formen und der Farbnuancen erklärt auch, warum Äpfel immer ein beliebtes Motiv in der Stillebenmalerei waren.
Von knackig-säuerlich bis weich und süß
In Deutschland gibt es über 2.000 Apfelsorten: die zu bestimmen ist eine Arbeit, die manchmal sogar "Pomologen" Schwierigkeiten bereitet. Dabei kennen wir von diesem riesigen Angebot sehr wenig, selbst wenn Äpfel hierzulande das Lieblingsobst schlechthin sind.
Auch Menschen, die nie Obst essen, naschen ab und zu einen Apfel - aber erwartet wird meistens nur, dass die Frucht saftig und knackig ist. Dabei lohnt es sich, verschiedene Sorten mit nach Hause zu nehmen und sie zu verkosten, denn die Unterschiede sind wirklich markant. Einige eignen sich gut für Kuchen: u.a. für den französischen Klassiker Tarte Tatin, den 'über Kopf' gebackenen Kuchen mit Apfel-Karamellboden, andere wiederum für Salate: zum Beispiel mit Rucola, Walnüssen, Parmesansplittern und Balsamico- oder Honigsenfvinaigrette. Mit ihrem fein-blumigen Duft und dem altmodischen Aroma, das an Nüssen und Rosinen schmeckt, verdient es eine alte und selten gewordene Sorte wie die Wintergoldparmene allein verkostet zu werden, ähnlich wie ein Likörwein.
Elisabetta Gaddoni, rbbKultur