Sachbuch - Albrecht Riethmüller: "Beethoven im Film"
Ludwig van Beethoven ist nicht nur einer der bekanntesten Komponisten überhaupt – auch für die Leinwand ist sein Leben und Schaffen von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Wie genau, das untersucht jetzt ein neues Buch, herausgegeben von dem Musikwissenschaftler Albrecht Riethmüller. Eigentlich war das als Tagung zum Beethoven-Jahr 2020 geplant, musste dann aber pandemiebedingt abgesagt werden. Und so wurden die Vorträge zu Aufsätzen umgearbeitet.
Zwei Aspekte spielen hier hauptsächlich eine Rolle: Beethoven als "Filmheld" in Biopics, aber auch die Frage, wie Beethovens Musik als Filmmusik eingesetzt wird. Beethoven als Filmfigur wird vor allem hinsichtlich Monumentalisierung, Personalisierung und Ertaubung thematisiert – vor allem letzteres ist ein dankbares Thema für Filme dieser Art.
Ein Buch auch für Filmfans, die keine Klassikexperten sind
Wenig überraschend sind die 9., 5. und 7. Sinfonie (2. Satz) sowie die "Mondscheinsonate" und "Für Elise" die beliebtesten Werke Beethovens, die als Filmmusik verwendet werden. Das Buch geht hier wie auch sonst sehr präzise und analytisch an die verschiedenen Aspekte heran. Aber auch wenn die Aufsätze wissenschaftlichem Anspruch genügen, wird auf allzu viele Fachbegriffe verzichtet, so dass auch Filmfans, die nicht Klassikexperten sind, das Buch mit Gewinn lesen können.
Beethoven in Comedy-Formaten
Überraschendstes Kapitel ist wohl jenes über Beethoven in Comedy-Formaten. Der Musik-Titan augenzwinkernd – das gibt es häufiger als gedacht: von Monty Python über die "Simpsons" bis hin zu Loriot. Dieser war ein Klassik-Liebhaber, und in seiner Cartoon-Reihe von 1969 "Wussten Sie schon" sind ganze 15 der absurden Fragen Beethoven gewidmet. Ein schönes Beispiel, das auch im Buch zitiert wird:
"Übrigens, wussten Sie schon, dass der Komponist Ludwig van Beethoven mehr als acht Sinfonien geschrieben hat, obwohl er erst 141 Jahre tot ist?"
Andreas Göbel, rbbKultur