Wolfgang Amadeus Mozart: Lucio Silla © Erato
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Oper in drei Akten - Wolfgang Amadeus Mozart: "Lucio Silla"

Bewertung:

Eine Kritik von Matthias Käther

Das Interesse an Mozarts frühen Opern scheint in den letzten Jahren wieder stark zugenommen zu haben – auch große Klassik-Label präsentieren Neuaufnahmen von Werken, die kaum je auf den Bühnen zu sehen sind. Erato etwa brachte erst vor wenigen Monaten einen "Mitridate" heraus und legt nun einen "Lucio Silla" nach, einstudiert von dem französischen Dirigentin Laurence Equilbey. Lässt sich dem Werk des 16-jährigen Mozart heute noch etwas abgewinnen?

Fehlende Leichtigkeit trotz technischem Können

Am jungen Mozart liegts nicht, dass dieses Projekt nicht zündet – seine Musik rund um die liebenden Intriganten Giunia und Cecilio, die gegen den Diktator Silla antreten, kann heute noch tief bewegen. Doch die Produktion stand unter keinem guten Stern. Es zeugt nicht grade von Respekt vor dem Komponisten, wenn man die bereits drastisch gekürzte Harnoncourt-Fassung von 1990 noch weiter eindampft. Auch den Sängern in den Hauptpartien fehlt es bei allem technischen Können an Leichtigkeit und belcantesker Eleganz. Trotz einiger Höhepunkte bleibt diese Erato-Mozart-Produktion weit hinter der gelungenen "Mitridate“ vom letzten Jahr zurück.

Matthias Käther, rbbKultur

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