Carl Loewe als Sinfoniker – echt jetzt? Klar, er ist nicht so gut wie Mendelssohn. Aber natürlich kann ein großes Talent fürs Lyrische und ein Meister der ausgeklügelten Mini-Strukturen auch in diesem Genre punkten.

Diese Musik aus den 1830er Jahren mag kompositorisch nicht immer auf der Höhe der Besten sein, aber sie funkelt, und Loewes melodische Verschwendungssucht erinnert fast schon an Dvořák. Sehr schlank und vor allem liebevoll in Szene gesetzt von der Jenaer Philharmonie unter Simon Gaudenz.

Wer gute romantische Sinfonik hören will, aber die ewigen Top Ten ein bisschen leid ist, kommt hier voll auf seine Kosten.

Matthias Käther, rbbKultur