Schauspielmusik - Engelbert Humperdinck: Der blaue Vogel
Eine Kritik von Matthias Käther
Engelbert Humperdinck muss hier vermutlich kaum vorgestellt werden – er hat sich mit seiner Märchenoper "Hänsel und Gretel" tief ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben. Wenig bekannt sind dagegen seine Schauspielmusiken. Eine ganz besondere hat das Label Capriccio nun erstmals auf die CD gebracht: "Der blaue Vogel".
Mit viel Liebe und Begeisterung hat Dirigent Steffen Tast das Werk, das ein Jahrhundert lang in Humperdincks Nachlass vergraben war, wieder hörbar gemacht. Die einstige Schauspielmusik für Max Reinhardts aufwändige Inszenierung von 1912 ist nun erstmals als Version mit Erzähler wieder zu erleben. Humperdinck ist viel eingefallen – das erstaunliche Stück gehört zu seinen besten Arbeiten.
Das Rundfunk-Sinfonieorchester funkelt prächtig – nur der Erzähler Juri Tetzlaff wirkt mir mitunter etwas zu steif und überpräzise für so ein psychedelisches Spektakel.
Matthias Käther, rbbKultur