Daniel-François-Esprit Auber: Le Philtre © Naxos
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Oper - Daniel-François-Esprit Auber: Le Philtre

Bewertung:

Eine Kritik von Matthias Käther

Ich gebe es nur ungern zu: Manchmal ist die bekanntere Version dann doch die überzeugendere. Nicht immer wirken Aubers Version so blass gegen die Remakes wie hier: Sein Maskenball hat große Momente, und seine Manon Lescaut ist sogar dramaturgisch besser überzeugender als die von Puccini.

Doch hier hat Donizetti mit seinem Liebestrank einen vernichtenden Sieg errungen. Aubers Figuren bleiben im Vergleich zur italienischen Version doch erstaunlich blass. Und ironischerweise konnte grade die Stärke Aubers, seine leichtfüßige Lustigkeit, hier nicht überzeugend herausgearbeitet werden. Vielleicht wäre es ja am Ende doch ganz sinnvoll gewesen, mehr als nur einen Franzosen (Patrick Kabongo) auf die Bühne zu bringen, wenn eine französische Oper auf dem Plan steht.

Trotz schöner Momente fehlt das moussierende Idiom der Gattung Opera comique hier fast ganz.

Matthias Käther, rbbKultur

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