Marie Lys singt Werke von Händel, Vivaldi, Galuppi u.a. - Amate Stelle - Arien für Anna Maria Strada
Eine Kritik von Matthias Käther
Barocksängerinnen haben es nicht leicht. Es ist schwer geworden, sich innerhalb der massiven Konkurrenz mit einer unverwechselbaren Persönlichkeit zu behaupten. Was Marie Lys sofort heraushebt, ist ihre Vitalität, ihre Kraft – die findet sich nicht so oft als Haupteigenschaft bei jungen Sängerinnen und Sängern. Sie hat ein gewisses barockes Pathos, das man sonst eher bei den voluminösen Mezzosopranistinnen gewöhnt ist. Hier ist eine, die könnte ziemlich souverän hohe Kastratenpartien übernehmen und Angst und Schrecken in der Countertenorszene verbreiten. Arien der Primadonna Anna Maria Strada werden hier – man möchte fast sagen - geschmettert. Im besten Sinne.
Rundum eine Freude.
Matthias Käther, rbbKultur