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Die Menschen zieht es nach draußen – für kurze Spaziergänge, Sport oder für eine kurze Pause im Gras. Auch wenn ein gebührender Abstand zu anderen Menschen sicher derzeit die Herausforderung Nummer 1 ist, sollte niemand vergessen, welche Gefahren im Wald und Park noch auf Spaziergänger warten: Zecken. Die Saison der blutrünstigen Räuber hat längst begonnen.
Sie tummeln sich im Unterholz und Gras und warten auf ihre Beute. Wählerisch sind sie dabei nicht – zu ihren Opfern zählen Nagetiere, Füchse, Hunde, aber auch Menschen. Zecken übertragen immer öfter gleichzeitig mehrere Viren und Bakterien, die beim Menschen Krankheiten auslösen können. Wer denkt, dass es derweil noch zu kalt für die Blutsauger ist, irrt: Zecken sind ab einer Temperatur von ca. acht Grad aktiv. Liegt wie derzeit über mehrere Tage hintereinander die Tageshöchsttemperatur bei zehn Grad und höher, dann steigt die Gefahr für einen Zeckenstich immens.
Bei Kontakt mit Mensch oder Tier werden beißen sich fest
Zecken übertragen einerseits Borrelien, also spiralförmige Bakterien, welche die gefürchtete Lyme-Borreliose auslösen können. Andererseits kann die virale Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) Folge eines Zeckenstichs sein.
Man findet Zecken überall dort, wo es im Freien Pflanzen gibt. In 10 - 50 cm über dem Boden warten sie auf Grashalmen, im Gebüsch oder auf Totholz. Hotspots der Blutsauger sind in Wäldern, Parks und Kleingartenanlagen Orte, wo sich viel Mischlaub angesammelt hat. Vorsichtig sollten zum Beispiel auch Gärtner sein, die ein Grundstück haben, das entweder an einen Wald angrenzt oder das in der Nähe eines Waldes liegt. Hier steigt die Gefahr, dass Wildtiere, Vögel, Mäuse, Igel, usw. infizierte Zecken in den Garten tragen.
Vorbeugung bleibt das beste Mittel
Das beste Mittel gegen die bekannten und die neuen Gefahren bleibt aber die Vorbeugung:
· Lange Kleidung in hellen Farben schützt.
· Die Hosen sollten in die Socken gesteckt werden.
· Man sollte feste Schuhe, eine Mütze und Lavendelöl auf der Haut tragen.
· Kinder sollten zudem mit Anti-Zecken-Mitteln eingesprüht werden.
· Hunde oder Katzen sollten spezielle Halsbänder vom Tierarzt tragen, die verhindern, dass Zecken zu Hause eingeschleppt werden.
Hat sich eine Zecke in die Haut gebohrt, kann man sie mit einer
Pinzette vorsichtig herausziehen. Bricht dabei die Zange ab, macht das
nichts, der Rest des Tierchens wird nach kurzer Zeit abfallen. Von
Kleber, Öl oder anderen "Betäubungsmitteln" sollte man absehen, ebenso
wenig die Zecke herausdrehen.
Bildet sich ein roter Kreis auf der Haut um den Stich, nehmen Sie
dringend Kontakt zu einem Arzt auf - auch ein Handyfoto kann helfen, das
man diesem schicken kann. Wie bei der Borrelien-Infektion ist auch bei
den anderen Bakterien entscheidend, dass die Infektion schnell
diagnostiziert wird. Dann helfen Antibiotika.
Filmbeitrag: Ursula Stamm
Infotext: Beate Wagner