Gesunde Kräuter und Gewürze für Magen und Darm

Wenn es zwickt und zwackt im Magen- und Darmbereich gibt es viele Kräuter, Gewürze und andere Nahrungsmittel, die helfen können. Schon einmal vom "Acht-Winde-Pulver" gehört? Oder wissen Sie welche Wirkung Safran hat? Die rbb Praxis stellt einige hilfreiche Kandidaten vor.

Blähungen sind lästig und unangenehm. Helfen kann ein Pulver aus der ayurvedischen Medizin. Es heißt "Hingvashtaka Churna" oder auch "Acht-Winde-Pulver". Es besteht aus einer Kombination von acht Bestandteilen, die man entweder selbst mischen oder als fertiges Pulver kaufen kann. Das "Acht-Winde-Pulver" enthält Ingwer, schwarzen Pfeffer, langen Pfeffer, Kreuzkümmel, Steinsalz, Kümmel, Sellerie und Asant ("Teufelsdreck").

Zu viel oder das Falsche gegessen? Dann lieber nicht zum Verdauungsschnaps greifen, sondern zu Ingwer, Kardamom und Gewürznelken. Kardamomsamen zerdrückt in Kräutertee sind eine bekömmliche Alternative. Auch Ingwer lässt sich gut als Tee zubereiten, ebenso wie Nelken. Zwei bis drei Nelken mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen. Alle drei Gewürze helfen ebenso gegen Mundgeruch; das gilt auch für Fenchel.

Sehr üppige Mahlzeiten, aber auch Bewegungsmangel führen nicht selten zu Verstopfung (Obstipation). Bevor man gleich zu Abführmitteln greift, lieber verdauungsfördernde Lebensmittel probieren. Als da wären: Backpflaumen, Feigen, Weintrauben, Kuhmilch und Ghee. Ghee kommt aus der Ayurvedischen Küche und ist geklärte Butter, d.h. es handelt sich um das reine Butterfett, welches von Wasser, Milcheiweiß und Milchzucker getrennt wurde.

Auch bei Durchfall können bestimmte Lebensmittel hilfreich sein. Banane ist recht bekannt; aber auch Heidelbeeren, Muskatnuss, Naturreis, Ziegenmilch und -joghurt sowie Granatäpfel haben eine stopfende Wirkung.

Curcuma, auch Gelbwurz genannt, ist der "letzte Schrei" unter den Gewürzen. "Curcuma-Latte" im Café ist nichts Ungewöhnliches mehr. Curcuma belebt das Leber-Galle-System und fördert die Fettverdauung. Außerdem wirkt es antientzündlich und beschleunigt die Ausscheidung schädlicher Substanzen. Wer unter Gallensteinen leidet, sollte aber besser auf Curcuma verzichten, weil die Steine den vermehrten Gallenfluss behindern. Kleinere Studien zeigen, dass Curcuma auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn helfen kann.

Safran ist ein sehr kostbares Gewürz. Das hat damit zu tun, dass die feinen Stempelfäden der Safranblüte immer noch  per Hand geerntet werden. Safran wirkt verdauungsfördernd und regt den Kreislauf an. Zuviel davon kann jedoch zu Schwindel und Herzklopfen führen. Doch sparsam in der Küche oder beim Backen eingesetzt, besteht keine Gefahr. Safran wird auch eine leicht appetithemmende Wirkung nachgesagt; ob das Gewürz deshalb beim Abnehmen helfen kann, ist allerdings fraglich.

Wer Süßholz raspelt, will jemandem schmeicheln. Diese Redewendung hat mit einer Eigenschaft des Süßholzes zu tun: seiner starken Süßkraft. So will man seinem Gegenüber das Gesagte "versüßen". In gesundheitlicher Hinsicht wirkt Süßholz gegen gereizte und entzündete Schleimhäute, es wirkt starker Säurebildung entgegen und kann so Sodbrennen abmildern. Süßholz wirkt aber auch direkt blutdrucksteigernd, weshalb Menschen mit hohem Blutdruck damit vorsichtig umgehen sollten. Das ist auch der Grund dafür, dass Menschen mit hohem Blutdruck nicht zu viel Lakritz essen sollten. Denn auch diese Nascherei enthält zum Teil relativ viel Süßholz.