An heißen Tagen trinken Sie Mineralwasser oder Saftschorlen, die etwa Zimmertemperatur haben. Paradox: Leute in südlichen Ländern trinken sogar warmen Tee. Dadurch schwitzen sie leicht, und die Verdunstungswärme kühlt den Körper ab. Trinken Sie an heißen Tagen insgesamt zweieinhalb bis drei Liter Flüssigkeit.

Eiskalte oder heiße Getränke sind für uns Mitteleuropäer kontraproduktiv. Kühle Getränke müsste der Organismus erst erwärmen, so dass er zusätzlich Wärme produziert. Heiße Getränke würden Sie zu sehr ins Schwitzen bringen, so dass Sie noch mehr trinken müssen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Verlockend: ein Schuss Koffein, das den matten Kreislauf wieder in Schwung bringt und Aufmerksamkeit und Konzentration steigert. Aber: Koffein hat eine harntreibende Wirkung, so dass der Körper vermehrt Flüssigkeit ausschwemmt. Dadurch sinkt der Blutdruck, so dass der Kreislauf nach dem Mini-Hoch wieder in den Keller geht. Und: Sie müssen noch mehr trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Auf Currywurst, fetten Braten oder Pommes sollten Sie bei diesem belastenden Wetter verzichten. Die Verdauung der mächtigen Speisen verlangt Ihrem Körper alles ab. Steigen Sie auf leicht Verdauliches um, wie Obst mit Kefir oder einen frischen Salat. Und statt einer großen Portion verteilen Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Arbeitstag.

Lüften Sie, solange es kühl ist – also vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden. Dann sind Sie selbst nicht mehr in der Firma? Bitten Sie den Hausmeister oder die Security, die Fenster in Ihrem Büro zu öffnen. Sobald sich die Luft am Vormittag erwärmt, schließen Sie alle Fenster. 

Sonnenschutz wirkt am besten vor dem Fenster. Die Wärme, die an der Oberfläche des Sonnenschutzes entsteht, gelangt dann gar nicht erst hinein. Vorhänge auf der Innenseite hingegen können die Wärme lediglich bis zur Scheibe reflektieren. Vor allem bei geschlossenen Fenstern wird es dadurch schnell stickig im Raum. 

Leuchten, Kaffeemaschine oder Drucker – wenn Geräte mit Strom in Betrieb sind, produzieren sie Wärme. Schalten Sie diese deshalb nur so lange an, wie Sie sie wirklich benötigen!

Fragen Sie die Kollegen in Ihrem Büro, ob Sie einen Ventilator aufstellen dürfen. Er durchwirbelt die Luft. Der dabei entstehende Luftzug tauscht die erwärmte, wasserdampfgesättigte Luft über der Haut gegen kühlere, frische Luft aus. Es entsteht wieder mehr Verdunstungskälte, so dass der Körper besser gekühlt wird.

Kühl- oder Thermalwasser versprüht hauchfeine Tröpfchen. Die feine Wasserschicht legt sich auf unsere Haut und verdunstet dort. Die Verdunstungswärme kühlt. Ein günstiger Wasserzerstäuber für Pflanzen hat die gleiche Wirkung wie teure Produkte aus der Parfümerie.

Tragen Sie an heißen Tagen luftige Kleidung aus Naturfasern wie Seide, Leinen oder Baumwolle. Sie nehmen den Schweiß besser auf als synthetisches Gewebe und lassen auch ein laues Lüftchen durch. Enge Sachen verhindern dagegen, dass die Luft am Körper zirkuliert. Krawatte, Anzug oder Kostüm bleiben also im Schrank, und Sie steigen auf den luftigen Sommer-Look um.

Hilft alles nichts? Dann machen Sie einfach Kurzurlaub auf der Bürotoilette: Lassen Sie ein paar Minuten kaltes Wasser über die Innenseiten Ihrer Handgelenke laufen. Augen zu. Benetzen Sie sich auch Ihren Nacken und die Schläfen damit. Ah, herrlich! So fühlen Sie sich gleich viel frischer. Noch besser sind kalte Fußbäder. Wenn Sie sich eine Schüssel unter den Schreibtisch stellen, bekommt Ihr Chef von Ihrer kleinen Wellnesskur auch nichts mit.

Frisch für den Weg ins Büro: Am besten funktioniert das, wenn Sie lauwarm duschen. Kaltes Wasser würde Ihren Organismus dazu anregen, bloß noch mehr zu schwitzen. Gratis-Kühlung gibt’s, wenn Sie sich nicht komplett abtrocknen: Das Wasser, das verdunstet, kühlt den Körper zusätzlich ab.

Die Südländer machen es vor: Mehrstündige Mittagspausen, früher Arbeitsbeginn und später Feierabend – das ist Alltag in Südeuropa. So gehen die Menschen dort der größten Hitze um die Mittagszeit aus dem Weg und nutzen die Morgen- und Abendstunden, wenn die Luft kühler ist. Flexible Arbeitszeiten und Gleitzeitregelungen machen das heutzutage auch in vielen deutschen Unternehmen in Deutschland.

Hitzefrei wie in der Schule gibt's im Büro oder der Fabrikhalle nicht. Aber ab 26 Grad muss der Arbeitgeber für Kühlung sorgen – beispielsweise mit Jalousien oder Markisen. Ab 35 Grad Raumtemperatur können Sie – wenn der Chef keine Ventilatoren aufstellt, Gleitzeitregel anbietet oder kostenlos Trinkwasser verteilt – darauf pochen, die Arbeitszeit zu reduzieren.

Gemäßigte Wärme kurbelt Ihre Leistung an. Das haben US-amerikanische Forscher bewiesen. Sie stellten in Florida die Temperatur der Klimaanlage im Büro von 20 auf 25 Grad Celsius. Plötzlich schufteten die Leute mehr; die Fehlerquote sank von 25 auf 10 Prozent.