Für viele Menschen ist die Narkose noch immer das Schlimmste an einer Operation. Jeder vierte Deutsche fürchtet Komplikationen oder Nebenwirkungen. Ganz auszuschließen ist dieses Risiko nicht. Aber Narkosen sind sehr sicher geworden und für viele Eingriffe reichen schonende Verfahren wie eine Rückenmarkspritze. Sicherer wird eine Narkose auch dann, wenn man sich gut darauf vorbereitet.

Vor einer Operation muss der Narkosearzt  ein Aufklärungsgespräch mit dem Patienten führen. Eine gute Vorbereitung hilft dabei enorm. Am besten man macht sich eine Liste, auf der bestehende Krankheiten und Allergien aufgeführt sind. Das gleiche gilt für Medikamente, die man regelmäßig einnimmt, auch für freiverkäufliche. Sprechen Sie mit dem Anästhesisten ruhig über Ihre Ängste!

Lange Fastenzeiten vor einer Operation sind out. Inzwischen gilt: bis zu sechs Stunden vor einer Operation darf eine leichte Mahlzeit gegessen werden. Bis zu zwei Stunden davor sind klare Flüssigkeiten erlaubt, d.h. Kaffee, Wasser und Tee. Auch nach einer Operation wird inzwischen keine Schonkost mehr aufgetischt, sondern eher kohlenhydratreiche Nahrung, damit der Körper genügend Energie hat, um sich schnell zu erholen.

Viele Medikamente, wie etwa Blutdruckmedikamente können weiter eingenommen werden. Andere, zum Beispiel Diabetes-Medikamente, müssen reduziert oder ganz abgesetzt werden, je nachdem welcher Wirkstoff enthalten ist. Blutverdünnende Medikamente, wie ASS, Marcumar, Falithrom oder Blutverdünner in Tablettenform wie Clopidogrel müssen zwischen zehn und drei Tagen vor der OP abgesetzt werden, um Blutungen zu verhindern. Ausnahme:  Patienten mit einem Stent  in einem Herzkranzgefäß. Sie bekommen vorübergehend gerinnungshemmende Medikamente in Spritzenform (Heparin).

Bei einer Narkose werden verschiedene Medikamente eingesetzt, die das Bewusstsein ausschalten, den Schmerz lindern und die Muskeln entspannen. Manchmal werden auch Antibiotika verabreicht, um Wundinfektionen zu verhindern. Bestehen Allergien gegen bestimmte Wirkstoffe wie etwa Penicillin oder auch Latex in medizinischen Materialien,  kann das lebensgefährlich werden. In dem Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten müssen daher bekannte Allergien unbedingt genannt werden.

Mindestens 24 Stunden vor einer Narkose sollte man nicht mehr rauchen, weil schädliche Gase, wie Kohlenmonoxid die roten Blutkörperchen blockieren und damit den Sauerstofftransport im Blut verhindern. Wer es schafft, mehrere Wochen vor einer Operation mit dem Rauchen aufzuhören, verbessert seine Wundheilung.

Übergewicht ist ein Risikofaktor für Operationen. Bei einem länger geplanten Eingriff kann es daher sinnvoll sein, vorher abzunehmen. Das sollte man mit seinem Hausarzt besprechen und die Diät vor der Operation auf jeden Fall abgeschlossen haben, um den Heilungsprozess durch eine mögliche Mangelernährung nicht zu gefährden. Je körperlich fitter man vor einer Operation ist, desto schneller erholt man sich auch wieder. Und desto geringer ist das Risiko für Komplikationen.

Eine leichte bis mittelschwere Erkältung ist heutzutage meistens kein Hindernis für eine Narkose. Verschlechtert sich die Erkältung jedoch vor der Operation akut oder fühlt man sich durch die Narkose stark in der Atmung verschlechtert, so kann die Operation auch verschoben werden. Das gilt vor allem für Operationen bei denen der Patient mittels Beatmungsgerät beatmet werden muss.

Man sollte möglichst alles, was man nicht unbedingt braucht, vor der Fahrt in den Operationssaal auf der Station lassen. Das gilt auch für Piercings, Zahnersatz und Kontaktlinsen. Hörgeräte müssen spätestens im OP-Trakt  abgelegt werden. Verzichtet werden sollte am Operationstag auch auf Make-up, Nagellack und Hautcremes.

Manche Operationen, die planbar sind, sollte man besser im Herbst oder Winter durchführen lassen. Das gilt vor allem für Eingriffe an der Haut oder den Venen. Nach Krampfaderoperationen werden die Beine oft über mehrere Wochen fest gewickelt oder man muss Kompressionsstrümpfe tragen. Das lässt sich bei niedrigeren Temperaturen besser ertragen. Eingriffe an der Haut wiederum heilen oft besser ohne Sonneneinstrahlung.

Nach einer Operation braucht man unter Umständen noch eine Reha, eine sogenannte Anschlussheilbehandlung. Ob ein Anspruch darauf besteht und wie man ihn einlöst, das sollte man möglichst schon vor dem Eingriff klären. Das gilt auch für Hilfsangebote wie eine Haushaltshilfe oder einen Pflegedienst. Hier können Sozialdienste der Krankenhäuser oder Renten- und Krankenversicherungen wichtige Tipps geben.