Die Deutsche Gesellschaft empfiehlt Erwachsenen, 100 Milligramm Vitamin C täglich zu sich zu nehmen. Raucher und stillende Mütter brauchen 150 Milligramm. Mit dem Wissen, in welchen Lebensmitteln besonders viel enthalten ist, hat sich dieser Tagespunkt schnell erledigt.  

Camu-Camu
Noch nie gehört? Kein Wunder, im Supermarkt werden Sie diese rund 3 Zentimeter großen, pflaumenähnlichen Vitaminbomben aus dem Amazonasgebiet nicht finden. Bisher sind sie hierzulande nur in Nahrungsergänzungsmitteln aus der Apotheke erhältlich. Die Frucht enthält 2000 Milligramm Vitamin C je 100 Gramm Frucht - und damit das 40-fache von Orangen. 

Acerola-Kirsche
Mit 1300 bis 1700 Milligramm auf 100 Gramm Frucht enthält diese kirschähnliche Frucht aus Südamerika fast so viel Vitamin C wie der Spitzenreiter Camu-Camu. Die Acerolakirsche ist sehr weich und saftig und muss nach der Ernte sofort verarbeitet werden. Unsere Regionen erreicht sie als Saft, Pulver oder gefriergetrocknet.  

Hagebutte
Endlich – auf Platz drei – eine einheimische Frucht: die Hagebutte oder Frucht der Heckenrose. Hagebutten enthalten 1250 Milligramm Vitamin C auf 100 Gramm Frucht. Weil Hitze Vitamin C zerstört, sollten Sie statt Hagebuttentee zu trinken lieber die Frucht roh genießen. Entkernen Sie dafür die Früchte sorgfältig, denn die feinen Härchen verursachen Juckreiz. 

Sanddorn
Die bis zu sechs Meter hohen Sanddornbüsche mit ihren Vitamin C-haltigen, orangefarbenen Beeren sind im ganzen Bundesgebiet zu finden. Die Beeren werden zu ganz unterschiedlichen Produkten verarbeitet: Marmelade, Säfte, Likör und Tees. Die Früchte enthalten etwa 800 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm Frucht – allerdings nur, solange Sie diese in rohem Zustand genießen.  

Guave
Die Guave ist wiederum eine exotische Frucht aus Südamerika, die man allerdings hierzulande kaufen kann. Die Guave enthält 275 Milligramm Vitamin pro 100 Gramm Fruchtfleisch und kann roh gegessen werden. Der Geschmack erinnert an Erdbeeren und Birnen.  

Schwarze Johannisbeere
Völlig unterschätzt hinsichtlich ihres Vitamin C-Gehalts ist eine typisch deutsche Frucht vom Strauch: Die schwarze Johannisbeere enthält 180 Milligramm pro 100 Gramm Fruchtfleisch. Schon mit einer Handvoll Beeren lässt sich also der Tagesbedarf von 100 Milligramm decken. Die Schwarze Johannisbeere wird bereits seit dem 16. Jahrhundert in Europa kultiviert. 

Rote Paprika
Endlich ein Gemüse auf der Hitliste: Rote Paprika enthält 120 bis 150 Milligramm pro 100 Gramm und damit deutlich mehr als die unreife grüne Paprika. Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) hat Paprika und Chili übrigens zum "Gemüse des Jahres" 2015/2016 in Deutschland gewählt.

Mythos: Zitrusfrüchte
Nur 50 Milligramm Vitamin C enthalten dagegen Orange und Zitrone. Trotzdem sind beide wichtige Vitamin C Quellen, da wir weitaus mehr davon essen als Hagebutten oder Sanddorn. Wer allerdings glaubt, eine heiße Zitrone versorgt ihn in Erkältungszeiten mit besonders gut mit Vitamin C, der irrt. Denn das Vitamin ist sehr hitzeempfindlich und wird durch die hohen Temperaturen schnell zerstört.

Rosenkohl und Erdbeeren
Obst und Gemüse sollten nicht nur viel Vitamin C enthalten, sondern im besten Fall auch lecker schmecken. Wer will schon 100 Gramm rohen Rosenkohl essen, um seinen Tagesbedarf an dem wasserlöslichen Vitamin zu decken? Leichter ist das mit Erdbeeren. Die Früchte enthalten mit 65 Milligramm pro 100 Gramm zwar nur halb so viel Vitamin C wie 100 Gramm Rosenkohl, dafür sind die Früchte ein herrlicher Genuss.  

Mythos: Viel hilft viel
Manch einer denkt, wenn er möglichst viel Vitamin C zu sich nimmt, tut er seinem Körper Gutes und stärkt die Abwehr. Tatsächlich braucht unser Körper für eine intakte Abwehr Vitamin C. Doch unser Organismus ist kaum in der Lage, das Vitamin zu speichern. Überschüssige Mengen scheidet er deshalb ungenutzt wieder aus. Insofern sind Vitamin C-haltige Pulver und Tabletten bei einer normalen Ernährung überflüssig.