French Toasts mit Honig, Früchten und Tee (Quelle: imago/ Panthermedia)
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Forschung: Wie die Essenszeit den Stoffwechsel beeinflusst - Wer frühstückt, is(s)t gesünder

Morgens essen wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler. Dieses alte Sprichwort hat möglicherweise einen wissenschaftlichen Hintergrund, der mit dem Fettstoffwechsel und der Insulinempfindlichkeit zusammenhängt. Die rbb-Praxis klärt auf, wann in Zeiten von Homeoffice, das Essen richtig ansetzt und wann der Fettstoffwechsel auf Touren ist.  

Es hängt nicht nur davon ab, was man isst, sondern auch die Uhrzeit spielt eine Rolle. So macht es sehr wohl einen Unterschied, ob man morgens, mittags oder abends isst. Das Frühstück ist dabei eine wichtige Mahlzeit. „Aus wissenschaftlicher Sicht, macht es Sinn, zu frühstücken. Vergleicht man Menschen, die frühstücken mit denjenigen, die nicht frühstücken, sind Menschen, die ein Frühstück zu sich nehmen, metabolisch gesünder. Auch Menschen, die abnehmen wollen, haben einen besseren Stoffwechsel, wenn sie gefrühstückt haben. Beim Abnehmen hängt es allerdings auch davon ab, wie viel Kalorien man insgesamt am Tag zu sich nimmt“, sagt Dr. Olga Ramich vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam.

Stoffwechsel natürlich anregen

Tageszeit hat Einfluss auf Blutfettwerte

Gemeinsam mit ihrem Team hat sie untersucht, wie sich eine kohlenhydratreiche im Vergleich zu einer fettreichen Mahlzeit in Abhängigkeit zur Tageszeit auswirkt. "Es gibt unterschiedliche Lipide, das heißt Fette im Blut, die haben unterschiedliche Zyklen. Ein Drittel der Lipide ist abhängig von der Tageszeit", sagt die Wissenschaftlerin. Das bedeutet: Für die Fette im Blut ist es nicht nur entscheidend, was gegessen wird, sondern auch wann. Auch die Insulinempfindlichkeit ändert sich im Laufe des Tages. "Unter anderem haben wir gemessen, dass unser Körper zuckerhaltige Nahrungsmittel morgens besser verstoffwechselt, das heißt, abends kann Glukose nicht mehr gut abgebaut werden." Das liege unter anderem daran, dass unser Körper morgens empfindlicher auf Insulin reagiert als abends. Wer abends regelmäßig leicht verdauliche Lebensmittel, zum Beispiel viel Zucker oder Backwaren aus weißem Mehl isst, hat ein höheres Risiko für Stoffwechselstörungen. "Aber auch Menschen, die in Schichtarbeit arbeiten oder viel fliegen und oft einen Jetlag haben, haben Probleme mit dem Stoffwechsel und neigen zu einem höheren Gewicht", sagt Olga Ramich. Auch das Risiko für Diabetes Typ 2 könnte durch die Störung der inneren Uhr begünstigt werden.

Unterschiedliche Chronotypen haben unterschiedlich Hunger

Also: Morgens essen, ist gesund. Allerdings sollte sich niemand dazu zwingen: "Es gibt unterschiedliche Chronotypen, die bezeichnet man als Lerchen und Eulen. Das hängt mit einer genetischen Disposition zusammen. Die Spättypen, also die Eulen, haben einfach später Hunger. Dagegen muss man nicht ankämpfen. Allerdings sollte man trotzdem darauf achten, dass die letzte Mahlzeiht nicht zu spät, zum Beispiel gegen Mitternacht gegessen wird."

Beitrag von Laura Will

Fish & Chips auf einem Teller (Bild: imago/biky)
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