Von allen Scharfmachern ist Chili am schärfsten. Das liegt am Inhaltsstoff Capsaicin. Es reizt die Nervenrezeptoren, die Hitze und Schmerz erkennen. Die Haut wird dadurch stärker durchblutet und erwärmt. Diesen Effekt machen sich Wärmepflaster oder Salben mit Capsaicin zunutze - hilfreich bei Muskelschmerzen, Verspannungen oder Zerrungen. Man sollte sie niemals auf offene Wunden oder Verletzungen bringen!

Gegen chronische Nervenschmerzen, etwa nach einer Gürtelrose, nutzen Ärzte und Ärztinnen immer häufiger spezielle Chili-Pflaster. Sie enthalten 40 Mal mehr Capsaicin, als freiverkäufliche Wärmepflaster. Das hochdosierte Capsaicin setzt die Schmerzrezeptoren in der Haut außer Gefecht, die Schmerzen lassen nach. Die Wirkung hält bis zu drei Monaten an.

Die Schärfe des Meerrettichs entsteht durch Senföle. Wickel mit frisch geriebenem Meerrettich können bei Gelenkbeschwerden oder Muskelverspannungen helfen. Sie regen die Durchblutung an, die Wärme entspannt die Muskulatur. Der Meerrettich sollte dabei nicht direkt mit der Haut in Berührung kommen, um sie nicht zu reizen.

In Pfefferkörnern steckt Piperin. Es regt die Verdauung an und lindert Krämpfe. Bei Halsschmerzen kann man es mit einem warmem Pfeffer-Trunk probieren. Ein Wickel aus zerstoßenen Pfefferkörnern und Öl ist ein altes Hausmittel bei Gelenkbeschwerden. Die durch das Piperin entstehende Wärme wirkt wohltuend.

Ingwer regt den Appetit an und hilft bei Magen-Darm-Beschwerden. Seine ätherischen Öle, u.a. das Gingerol, sind schmerzlindernd sowie antientzündlich. Deshalb empfiehlt die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) Ingwer bei Muskelschmerzen und bei Rheuma. Auch neue Studien bestätigen die antientzündliche Wirkung des Ingwers bei Arthrose.

Es gibt Hunderte Chili-Sorten – von superfeurig bis hin zu milder Schärfe. Sie alle enthalten als Scharfmacher Capsaicin. Ob frisch oder getrocknet macht dafür keinen Unterschied. Die Schärfe steckt vor allem im Stielansatz, in den Trennwänden und in den Kernen. Wer es lieber milder mag, entfernt sie besser.

Je kleiner man die Chilistücke schneidet, desto schärfer wird das Essen, da mehr Schärfe abgegeben wird.

Wer mit scharfen Lebensmitteln hantiert, trägt am besten Handschuhe. Vor allem Chilis können die Schleimhäute und Augen reizen. Wichtig: Kein Kontakt mit offenen Wunden! Bei Feuer-Alarm im Mund bieten Milch, Reis oder Brot Erste Hilfe.

Scharf-Anfänger sollten sich langsam an die Schärfe herantasten. Denn sie kann einen empfindlichen Magen reizen oder Sodbrennen verstärken.