Getrocknete Blätte rund Blüten (Quelle: imago/blickwinkel)
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Aroma- und Dufttherapie - Düfte für die Gesundheit - wie wirken sie?

Der Duft von frisch gemähtem Gras, blühendem Raps oder einem Lavendelfeld – Gerüche wecken Erinnerungen in uns und regen über die Riechschleimhaut Emotionen an. Glaubt man einigen Experten, haben manche Aromen sogar eine heilende Wirkung. Wie genau wirkt die Aroma- und Dufttherapie? Und ist sie tatsächlich nur harmlos?

Nur der Heilkundige darf sie einsetzen

Die Aromatherapie arbeitet mit ätherischen Ölen, um das Wohlbefinden und sogar Krankheiten zu bessern. Als Heilmethode – auch wenn sie "nur" alternativ ist – dürfen nur approbierte Ärzte und Heilpraktiker die Aromatherapie ausüben.

Schlucken, Inhalieren, reiben

Ätherische Öle werden durch Destillieren oder Pressen gewonnen. Sie werden geschluckt, eingeatmet, dem Vollbad zugesetzt oder im Duftlämpchen verdampft. Oder man trägt sie verdünnt oder unverdünnt auf die Haut auf, beispielsweise beim Massieren, damit sie dabei ihre vielfältigen Wirkungen entfalten.

Herr der Sinne

Die Aromatherapie wirkt auf verschiedenen Wegen: Über die Riechschleimhaut der Nase lösen die Düfte über Rezeptoren Impulse aus, die zu den emotionsverarbeitenden Regionen des Gehirns geleitet werden. So erklären sich die stimulierenden oder auch beruhigenden Effekte auf die Psyche. Die Duftrezeptoren sitzen aber auch auf vielen anderen Geweben. Dort sind sie unter anderem für das Wachstum und die Teilungsrate der Zellen zuständig.

Noch zu wenige Studien

Bislang gilt die Aromatherapie noch als Stiefkind der Medizin. Zwar existieren vereinzelt Untersuchungen zu den verschiedenen Inhaltsstoffen. Doch kaum eine Studie hat die Substanzen bislang in wissenschaftlich sauberen Studien am Menschen getestet. Es fehlt an belastbaren Aussagen zu Wirksamkeit, Unverträglichkeit und Kosten.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Ärzte nutzen die Aromatherapie begleitend zur Schulmedizin: bei Infekten mit bestimmten Pilzen, Bakterien und Viren, um eine Geburt zu erleichtern, Nebenwirkungen einer Krebstherapie zu lindern oder wenn klar ist, dass die herkömmliche Medizin nichts mehr ausrichten kann.

Zurückhaltender Einsatz

Duftforscher Hanns Hatt von der Ruhr-Uni Bochum rät dazu, mit konzentrierten Duftstoffen vorsichtig umzugehen, solange man nicht weiß, welche Funktion die verschiedenen Duftrezeptoren in den einzelnen Organen haben. In höheren Dosen können die konzentrierten Öle mitunter sogar giftig sein. Deshalb sollte man sie nie unverdünnt auf die Haut und Schleimhäute auftragen. Sonst können Hautreizungen und Ausschläge entstehen. Besonders zurückhaltend sollten Allergiker und Schwangere die Essenzen einsetzen. Für Kleinkinder sind vor allem Öle mit Kampfer oder Menthol tabu.

Beitrag von Constanze Löffler