Genähte Narbe am Bein (Quelle: Colourbox)
Bild: Colourbox

3 wichtige Tipps - Narbenpflege nach einer Operation

Damit Narben nach einer Operation gut verheilen, müssen sie gepflegt werden. Aber wie? Lesen Sie die wichtigsten drei Tipps für die richtige Narbenpflege:

Tipp 1: Narbensalben regelmäßig anwenden

Bei einer regelmäßigen Anwendung helfen Narbensalben sehr gut. Die Narbe wird flach und geschmeidig, die Rötung und der Juckreiz verschwinden.
 
Es gibt verschiedene Narbensalben: mit Dexpanthenol, mit Silikon oder mit pflanzlichen Wirkstoffen. Alle Salben minimieren die Rötung, helfen den Juckreiz zu minimieren und machen die Narbe weich. Salben mit Dexpanthenol werden auf kleine Narben aufgetragen. Sie können schon während der Wundheilung aufgetragen werden. Salben mit Silikon haben den Vorteil, dass kein Pflaster zusätzlich verwendet werden muss. Sie trocknen nach kurzer Zeit und hinterlassen einen trockenen Film auf der Narbe. Durch die Salbe wird das Gewebe für eine gute Narbenbildung aktiviert. Silikonhaltige Salben dürfen erst nach dem Fädenziehen angewendet werden. Salben mit pflanzlichen Stoffen machen die Narben ebenfalls weich und lindern sowohl Rötung als auch Juckreiz. Sie können in die Narbe einmassiert und dick aufgetragen werden. Ein Pflaster wird für die Abdeckung benötigt. Alle Salben sollten dreimal pro Tag angewendet werden
 
Lassen sie sich am besten von Ihrem Arzt oder Ihrer Apotheke beraten, welche Narbensalbe bei Ihrer Narbe die wirksamste ist.

Tipp 2: Narben massieren

Es gibt verschiedene Techniken eine Narbe zu massieren. Wichtig ist, dass mit der Massage erst begonnen wird, wenn die Narbe geschlossen ist. Das ist ca. drei Wochen nach der Operation der Fall. Durch die Massage soll dem Verkleben der drei Hautschichten (Epidermis, Lederhaut, Subcutis) entgegen gewirkt werden. Dadurch wird die Haut wieder elastisch. Massiert wird beispielsweise mit kreisenden Bewegungen oder mit einer Zupftechnik (Anschaulich erklärt im Video mit Gefa Naegler). Starten Sie erst mit leichtem Druck, nach wenigen Wochen können Sie den Druck etwas erhöhen.
 
Wenn das Massieren unangenehm ist oder Ihnen Schmerzen verursacht, sollten Sie den Druck reduzieren. Bei der Massage können Sie zusätzlich (Narben)salbe verwenden, dadurch wird das Massieren angenehmer und die Salbe macht die Narbe weicher und geschmeidiger.
 
Wichtig ist, dass die Narbe nicht fest wird, da diese dann schwieriger zu behandeln ist. Falls die Narbe doch mal hart werden sollte, ist es ratsam die Hautfalte zwischen den Fingern zu rollen.

Tipp 3: So hilft das Narbenpflaster

Vor allem bei hypertrophen Narben (überschießende Narben) sind Narbenpflaster sehr wirksam. Sie reduzieren das Narbengewebe: Die Narbe wird flacher, heller und elastischer. Narbenpflaster sind atmungsaktiv und wasserdampfdurchlässig und regen durch das so entstehende Hautklima die Regeneration des Gewebes an. Wichtig: Bei großflächigen Narben, bei atrophen Narben (liegen unter der Haut, z.B. Akne) und bei Keloiden (Wulstnarbe) wirkt das Narbenpflaster nicht.
 
Die Behandlung dauert meistens über einen Zeitraum von etwa zwei bis drei Monaten. Sie dürfen das Narbenpflaster erst Anwenden, wenn die Fäden gezogen sind und kein Schorf mehr vorhanden ist. Die Anwendung ist schmerzfrei. Gewechselt wird das Pflaster nach 24 Stunden. Wichtig ist, dass Sie die Behandlung nicht länger als zwölf Stunden unterbrechen.

Beitrag von Bronwen Keil und Uta Damm

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