Arteriosklerose: Angiografie von Arterien (Bild: imago images/Science Photo Library)
Bild: imago images/Science Photo Library

Gefäßerkrankungen erkennen & vorbeugen - Arteriosklerose: Symptome, Ursachen & Behandlung

Bei Arteriosklerose versteifen Gefäßwände der Arterien und werden oft durch Plaques verengt. Folgen sind Durchblutungsstörungen, Schlaganfall, Herzinfarkt.

Inhalt in Kürze

• Bei Arteriosklerose werden Blutgefäße, die Versorgungsleitungen unseres Körpers, verhärtet oder verengt, so dass der wichtige Blutfluss gestört ist.
• Arteriosklerose ist eigentlich ein Oberbegriff für Erkrankungen an Gefäßwänden (Arterien), wird aber oft mit seiner häufigsten Form gleich gesetzt: Der Atherosklerose. Dabei wird der Blutfluss durch Fettablagerungen (Plaques) behindert.
• Zu den gefährlichsten Folgen von Arteriosklerose gehören Schlaganfall und Herzinfarkt.
• Auch eine Durchblutungsstörung der Beine (Schaufensterkrankheit, medizinisch: periphere arterielle Verschlusskrankheit oder pAVK), bzw. Verschlüsse der Beinarterien (Stichwort: "Raucherbein") oder Verschlüsse der Nierenarterien können gefährliche Effekte sein.
• Arteriosklerose bleibt oft (gefährlich) lange unentdeckt. Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung können zentrale Mittel zur Vermeidung und Prävention sein.

Einfach erklärt: Was ist Arteriosklerose?

Grundsätzlich ist die Arteriosklerose eine Gefäßerkrankung, die den Blutfluss der Arterien im Körper betrifft. Arterien sind Lebensadern des Körpers, denn sie transportieren (meist sauerstoffreiches) Blut weg vom Herzen in den Körper und so auch hin zu den Organen. Eine Ausnahme sind die Herzkranzarterien (Koronar-Arterien), denn sie versorgen sozusagen das Herz selbst mit Sauerstoff und Nährstoffen - führen also nicht weg vom Herzen.

Arteriosklerose (im Griechischen steht arterio für Gefäß und skleros für hart) ist ein Sammelbegriff für Gefäßkrankheiten, bei denen die Gefäßwände durch winzige Verletzungen, Fetteinlagerungen und Kalkeinlagerungen verdicken, so an Geschmeidigkeit (Elastizität) verlieren und als Folge verhärten und sich von der Arterienwand nach innen verdicken. Laien sprechen wegen der Kalkeinlagerung auch oft von "Gefäßverkalkung".
Eine Arteriosklerose kann in verschiedenen Bereichen des Körpers auftreten, denn das Arteriennetz durchzieht den ganzen Körper. Ärztinnen und Ärzte unterscheiden zentrale und besonders wichtige Gefäßberzirke an Herz, Gehirn, den Beinen und Nieren.

Arteriosklerose behindert den Blutfluss und so die Versorgung von Körperregionen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Vor allem wenn die Sauerstoffversorgung gestört ist oder sogar ganz unterbrochen wird, kann das lebensgefährliche Folgen haben, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt. Bei beiden Erkrankungen geht es um einen Infarkt mit gleichem Grundprinzip: Durch gestörten Blutfluss (Ischämie) kommt es zur Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie) und Gewebe stirbt.

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Was ist der Unterschied zwischen Arteriosklerose und Atherosklerose?

Wie gesagt ist Arteriosklerose ein Oberbegriff für krankhafte Gefäßveränderungen der Arterienwand, die diese Versteifen, meist auch verdicken.

Umgangssprachlich wird der Begriff Arteriosklerose oft synonym, also gleichbedeutend, zur Atherosklerose verwendet. Der Grund: Die häufigste Form von Arteriosklerose ist die Atherosklerose, von der mittelgroße und große Arterien betroffen sind und die durch Plaques (vor allem durch Fette verursachte Ablagerungen an der Gefäßwand) verursacht wird.

Sind die Gefäßwände von kleineren Arterien, den Arteriolen, betroffen, spricht man übrigens von Arteriolosklerose. Die Folgen dieser Arterioskleroseform sind die gleichen: Der Blutfluss und die Sauerstoffversorgung werden behindert. Oft tritt Arteriolosklerose in den Nieren auf. Zu den Risikogruppen gehören Menschen mit Diabetes und Bluthochdruck, weil diese Erkrankungen die Gefäßwände in ihrer Struktur verändern und schädigen.

Was sind typische Symptome bei Arteriosklerose?

Arteriosklerose ist eine "schleichende" Erkrankung: Bis sich Symptome zeigen, kann es – je nach Lage und Ausprägung der Arteriosklerose – Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Das ist einer der Gründe dafür, warum die Gefäßerkrankung statistisch gesehen bei den meisten Menschen erst im letzten Lebensdrittel diagnostiziert wird.

Dazu kommt: Je nach betroffenem Gefäß sind die Symptome nicht nur unterschiedlich, sondern können auch sehr unspezifisch sein.
 
Anzeichen für Arteriosklerose können sein:
• Schmerzen oder Krämpfe in den Beinen, die erst beim Stehen oder Sitzen abklingen (durch Durchblutungsstörungen in Waden, Oberschenkeln oder Becken)
Lähmungen, Schwindel, Sehstörungen, Sprachstörungen und andere Ausfälle des Nervensystems (durch Durchblutungsstörungen hirnversorgender Arterien)
• Druck oder Belastungsschmerz (Angina pectoris) in der Brust (bei koronarer Herzkrankheit, kurz KHK)
Niereninsuffizienz (durch Nierenarterienstenose)
hoher Blutdruck kann ebenso auf Nierenarterienstenose hindeuten
• seltener: Schmerzen oder Krämpfe in den Armen (Durchblutungsstörungen an Armen oder Schulter hervorgerufen)
• Impotenz (bei betroffenen Beckenarterien)

Was sind Ursachen für Arteriosklerose?

Die Ursachen von Arteriosklerose sind vielfältig (und noch nicht alle erforscht), aber am Anfang der Gefäßerkrankung steht eigentlich immer eine Verletzung der Arterienwand. Genauer: Feine Schädigungen des Endothels, also einer Zellschicht, die sozusagen die Innenauskleidung der Arterien bildet.

Auslöser können sein:
Belastung der Arterien durch Blutfluss unter hohem Druck (beispielsweise an Verästelungen; Effekt wird durch Bluthochdruck verstärkt)
Entzündungen (z.B. durch konkrete Bakterien bzw. Viren, problematische Reaktionen des eigenen Immunsystems oder auch LDL-Cholesterin)
• Besonderheiten/Anomalien in der Zusammensetzung des Blutes (z.B. hoher Anteil von Cholesterin oder Blutzucker).

Bei Atherosklerose (häufigste Form der Arteriosklerose) wird in Folge der Verletzungen der Gefäßwand die Bildung von Plaques ausgelöst. Bei dieser Plaquebildung "ruft" die Zellwand im Gefäß sozusagen bestimmte Formen von weißen Blutkörperchen herbei (z.B. T-Zellen und Monozyten), die dann in die Arterienwand eindringen, zu "Schaumzellen" werden und fetthaltige Substanzen anziehen und sammeln (vor allem LDL-Cholesterin). Außerdem regen sie glatte Muskelzellen zum Wachsen an, was den Versteifungsprozess bei Arteriosklerose unterstützt. Die Schaumzellen schwellen – mit Fett angereichert - immer weiter an und lösen dadurch weitere Reaktionen des Immunsystems aus (Entzündungsprozesse). Schließlich bilden sich Ablagerungen in der Arterienwand: atherosklerotische Plaques. An diesen Plaques kann sich dann auch Kalzium leicht ablagern (daher sprechen Laien auch in diesem Zusammenhang manchmal von Arterienverkalkung).

Arteriosklerotische Plaques können – je nach Größe – die Arterie verengen oder schlimmstenfalls verschließen und so massive Durchblutungsstörungen auslösen.
Einige Plaques können auch platzen (rupturieren) und die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in der Blutbahn auslösen. Das Blutgerinnsel kann dann über den Blutkreislauf wandern und schlimmstenfalls an anderer Stelle ein Gefäß verstopfen - dann sprechen Ärztinnen bzw. Ärzte von einer Thrombose. Folgen können z.B. ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt, aber auch eine Lungenembolie sein.

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Risikofaktoren für Arteriosklerose

Einige Risikofaktoren für Arteriosklerose kann man nicht beeinflussen, so beispielsweise zunehmendes Alter. Auch sind Männer häufiger und früher von Arteriosklerose betroffen als Frauen. Ein weiterer genetischer Faktor ist, ob frühe Arteriosklerose in der Familie liegt, also z.B. nahe Familienangehörige schon vor dem Erreichen ihrer 60er eine solche Diagnose erhielten oder sogar Herzinfarkt, Schlaganfall oder die Schaufensterkrankheit (medizinisch: periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK) bei nahen Verwandten vorkamen.

Beeinflussbare Risikofaktoren für Arteriosklerose sind vor allem:
• Hoher Cholesterinspiegel
• Hoher Anteil von Triglycerid im Blut (sogenannte Neutralfette)
• Hoher Blutzuckerspiegel & schlecht bzw. nicht behandelter Diabetes
Bluthochdruck
• Übergewicht & Adipositas
Bewegungsmangel
• Einseitige Ernährung
• Tabakkonsum & Nikotinkonsum
• obstruktive Schlafapnoe (OSA) (vor allem durch Förderung von Bluthochdruck)
Autoimmunerkrankungen & chronische Entzündungen (z.B. Rheuma)
Depressionen
• Wechseljahre der Frau (u.a. verändert sich der Fettstoffwechsel, wodurch sich Cholesterinwerte verschlechtern können).

Diagnose: Wie wird Arteriosklerose festgestellt?

Blutdruckmessung und Bluttests, zum Beispiel im Rahmen eines Check-Ups bzw. einer Vorsorgeuntersuchung können grundsätzlich schon mal Indizien liefern und so Hinweise auf ein Risiko. Beim Bluttest stehen Glukosewerte (Blutzucker), Cholesterinspiegel und Triglyzeridspiegel im Fokus.

Gibt es Symptome, die auf Arteriosklerose hinweisen, können auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall (Dopplersonografie) eingesetzt werden. Erhärtet sich dann der Verdacht, ist meist eine Internistin, ein Kardiologe oder eine Neurologin gefragt, um Lage, also den Betroffenen Versorgungsbereich und das Ausmaß der Arteriosklerose zu bestimmen.

Bei Arteriosklerose, die zu koronarer Herzerkrankung (KHK) führt, helfen auch EKG (Elektrokardiogramm) bzw. Belastungs-EKG bei der ersten Diagnose. Die Wände der Herzkranzgefäße können auch mittels einer Herzkatheteruntersuchung in Augenschein genommen werden – das wäre dann schon eine invasive, wenn auch minimalinvasive, Diagnosemethode.
 
Auch Ultraschall kann über den Katheter für die genauere Bildgebung in bestimmte Arterien eingeführt werden, das nennt man dann intravaskulären Ultraschall.
Von "Screenings der Halsschlagader", in Form einer anlasslosen Vorsorgeuntersuchung per Ultraschall raten Expertinnen und Experten aber ab.

Weitere Möglichkeiten sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild vom betroffenen Gefäß zu machen sind die Angiographie bzw. Koronarangiographie (Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittelgabe), die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT).

Übrigens: Um das Risiko für Arteriosklerose ganz grundsätzlich einschätzen zu können, ist es wichtig, dass Arzt oder Ärztin in der Anamnese (Arzt-Patienten-Gespräch) einen belastbaren Eindruck über Risikofaktoren aus dem Lebensstil erhält, z.B. über Ernährung, Bewegungsverhalten oder ob ein Patient oder eine Patientin raucht oder auf anderem Wege Nikotin konsumiert.

Verlauf & Folgen: Was passiert, wenn man Arteriosklerose hat?

Bis eine Arteriosklerose für Patient oder Patientin bemerkbare Symptome auslöst – wenn überhaupt – kann es oft Jahre, nicht selten auch Jahrzehnte dauern. Besonders wichtig ist es darum, das eigene Risiko einerseits zu senken und andererseits schnell zu handeln und einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, wenn der Verdacht auf Arteriosklerose aufkommt. Außerdem für Diagnose und Behandlung wichtig: arteriosklerotische Arterien sind meist kein "Einzelfall". Gerade bei Atherosklerose sind oft mehrere Arterien betroffen oder in Gefahr.
 
Grundsätzlich kann Arteriosklerose in jeder Arterie des Blutkreislaufs auftreten. Sind große, mittlere und kleine Gefäße betroffen, sprechen Internistinnen und Internisten von einer Makroangiopathie. Sind sehr kleine und kleinste Arterien betroffen sprechen sie von Mikroangiopathie.
 
Je nach Größe und Lage des betroffenen Gefäßes bzw. der betroffene Arterien können die Auswirkungen und Folgeerkrankungen sehr unterschiedlich – und auch verschieden bedrohlich für Leben und Gesundheit – sein.
 
Wichtige Erkrankungen, die durch Arteriosklerose verursacht werden, sind:
 
koronare Herzerkrankung (KHK) - hier sind die Herzkranzgefäße (Koronararterien) betroffen.
 
Schlaganfall z.B. durch Arteriosklerose der Halsschlagader (Arteria carotis) & das Gehirn versorgender Arterien.
 
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) - tritt meist in den Beinen auf und wird dann auch "Schaufensterkrankheit" genannt, kann aber auch Arterien im Bereich von Becken oder Armen betreffen.
 
Arteriosklerose der Nierenarterien.
 
Schon der Blick auf die wichtigsten – weil ernsten – möglichen Folgeerkrankungen bei Arteriosklerose zeigt, welche Auswirkungen eine Gefäßverengung bzw. ein Gefäßverschluss durch Arteriosklerose haben kann. Dabei ist das Prinzip immer das gleiche: Zellen werden nicht mehr (ausreichend) mit Sauerstoff versorgt – Gewebe geht unter und stirbt (Nekrose).
 
Die koronare Herzkrankheit (KHK) kann in einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt mit Schmerzen führen, aber auch ein "stummer" Herzinfarkt, also schmerzlos, ist möglich. Ebenso Folgen, die nicht unmittelbar so lebensbedrohlich sind, wie eingeschränkte Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit - eben je nachdem, wie ausgeprägt das Grundproblem ist.
 
Häufige Folgen eines Schlaganfalls sind beispielsweise Lähmungen, Sehstörungen, Sprachstörungen, aber auch Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit.
 
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) macht sich beispielsweise als Schaufensterkrankheit in den Beinen durch Schmerzen bemerkbar, die am Gehen hindern und die Bewegung einschränken. Betroffene müssen immer wieder stehen bleiben, weil die Beinmuskulatur nur unzureichend mit Blut versorgt wird.
 
Eine Arteriosklerose der Nierenarterien (Nierenarterienstenose) kann die Nierenfunktion stark einschränken und Bluthochdruck befördern (damit einen Risikofaktor für viele ernste Krankheiten und auch die Arteriosklerose selbst). In akuten Fällen kommt es häufig zu sogenanntem Flankenschmerz, oft auch Fieber.

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Behandlung: Kann Arteriosklerose geheilt werden?

Je nach Lage und Schwere der Arteriosklerose kommen verschiedene Therapien und auch eine Kombination von Ansätzen in Frage.
 
Ernährungsumstellung & Sport: Davon profitieren über kurz oder lang alle Patientinnen und Patienten. In frühen Stadien liegt hier der wesentliche Behandlungsansatz.
 
Medikamente: werden wegen der Nebenwirkungen in der Regel nur bei höheren Risiken durch Arteriosklerose eingesetzt. Dazu gehören:
 
- Statine & Fibrate: senken den LDL-Cholesterin & Triglyceriden.
 
- Blutgerinnungshemmer bzw. Thrombozytenaggregationshemmer (TAH): helfen Gerinnselbildung zu vermeiden.
 
Operationen: Werden eingesetzt, um lebensbedrohliche Folgen bzw. Komplikationen der Arterienverkalkung abzuwenden. Auch hier richtet sich die OP-Methode nach Lage und Ausprägung der Arteriosklerose. Gängig sind:
 
- Bypass: Die verengte Gefäßstelle wird umgangen, dazu wird entweder ein körpereigenes Gefäß oder ein Kunststoffschlauch als "Umleitung" für das geschädigte Blutgefäß eingesetzt.
 
- Ausschabung der verengten Halsschlagader (Thrombendarteriektomie der Karotisstenose): Die große Halsschlagader wird über einen Schnitt am Hals freigelegt und Plaques an der betroffenen Stelle entfernt – der Blutfluss zum Gehirn wird unterdessen überbrückt und kontrolliert. Je nachdem, wie viel Gewebe von der Gefäßwand entfernt werden musste, kann noch ein Gewebepflaster eingebracht werden.
 
- Angioplastie und Stent-Implantation: Mit Hilfe eines Ballonkatheters wird das betroffene Gefäß geweitet (Ballondilatation) und so der Blutfluss wieder hergestellt. Anschließend wird über den Katheter ein feiner Ring aus Metallmaschen (Stent) ausgebracht - er funktioniert nun quasi als neue innere Gefäßwand und hält den "Innenraum der Röhre" für das Blut offen.

Vorbeugen: Was kann ich gegen Arteriosklerose tun?

Gerade weil einerseits unser Gewicht und andererseits die Konzentration von Blutfetten und Blutzucker so einen starken Einfluss auf die Gesundheit unserer Gefäße haben, ist es wichtig diese Risikofaktoren für Arteriosklerose im Blick zu behalten. Heißt: Als Erwachsener regelmäßig die Blutwerte ermitteln lassen.

Kenne deine Risiken
Zwischen 18 und bis 34 Jahre zahlt einmalig die Krankenkasse ein großes Blutbild; ebenso werden die Kosten von grob 100 Euro übernommen, wenn weitere Untersuchungen durch eine Erkrankung nötig sind.
Ab 35 Jahren kann man alle drei Jahre so einen Laborcheck des Blutes machen lassen und auch ein Lipidprofil erstellen lassen (Anteile von High Density Lipoprotein HDL, Low Density Lipoprotein LDL, Triglyzeride und Gesamtcholesterin).

Cholesterinwerte
Ein gutes Indiz kann erst einmal der Gesamtcholesterinwert sein. Dieser Wert umfasst LDL, HDL und Triglyzeride und sollte optimaler Weise zwischen 140 und 200 mg/dl liegen (3,6 bis 5,2 mmol/l).
Die Deutsche Gefäßliga empfiehlt darüber hinaus Risikopatientinnen und Risikopatienten mit einer Herzerkrankung oder Gefäßkrankheit einen LDL-Wert von unter 55 mg/dl.
Zu beachten sind in Sachen Cholesterinspiegel auch andere Erkrankungen, denn z.B. Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Rheuma, Nierenkrankheiten oder Lebererkrankungen beeinflussen den Cholesterinspiegel.

Übrigens: Cholesterin in Lebensmitteln wie Eiern hat kaum Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel im Blut, denn der wird vor allem durch die Leber beeinflusst.
Was sich negativ auswirkt, sind gesättigte Fettsäuren in Lebensmitteln, z.B. in Form von gehärteten Fetten, wie sie in verarbeitetem Fleisch, Wurst, Fritierfett usw. stecken – diese Fette erhöhen den Wert des "schlechten" LDL-Cholesterins in unserem Blut.

Was tun bei zu hohen Cholesterinwerten? Hier gibt's Antworten.

Blutdruckwerte
Mit wieviel Druck das Blut durch unsere Blutgefäße rauscht, hat auch etwas mit der täglichen Belastung zu tun, der Venen und Arterien ausgesetzt sind – daher ist auch der Blutdruck wichtig. Problem: Auch ein zu hoher Blutdruck ist in der Regel und in ersten Stadien nichts, was man leicht an bestimmten Symptomen sicher erkennt (keine oder unspezifische Symptome). Darum gilt auch hier: einfach regelmäßig messen – mit einem Gerät zu Hause, in der Apotheke oder beim Arzt. Menschen mit Herzproblemen oder Gefäßproblemen sollten das sogar 3 - 4 Mal in der Woche tun, raten Expertinnen und Experten.

Der ideale Blutdruckwert liegt bei 120 zu 80 mmHg. Als normal gelten Werte bis 129/84 und noch bis 139/89 werden sie als "hochnormal" bezeichnet - also alles noch in Ordnung.

Von Bluthochdruck spricht man, wenn bei verschiedenen Messungen an mehreren Tagen Werte von 140 zu 90 mmHg oder höher auftreten. Wichtig: Schon einer der beiden Werte reicht, um für die Diagnose Bluthochdruck zu sorgen.

Aktiv werden gegen Arteriosklerose
Wer seine Werte sicher im Griff und ermittelt hat kommt aber meist um den 2. Schritt nicht herum: Lebensstil verändern und gesünder leben. Dazu gehören:
Normalgewicht erreichen & halten
Ausreichend Bewegung (optimal ist ein Mix, in dem nicht nur ganzheitliches Konditionstraining vorkommt, sondern auch mindestens 1x pro Woche Krafttraining.)
Wenig raffinierten Zucker essen
Gesättigte Fettsäuren möglichst meiden
• Fertigprodukte & Wurst meiden
• Aufhören mit: Rauchen & sonstigen Nikotinprodukten
Studien zeigen übrigens, dass für die Gesundheit von Herz und Kreislauf kurzes, aber intensives Training so effektiv sein kann wie längeres, ausdauernderes bei mittlerer Intensität. Also: Testen Sie aus und gehen Sie's an!

Eine Nachricht zur Motivation: Im Anfangsstadium können sich Plaques (Atherosklerose) sogar zurückbilden.

Wie kann Ernährung gegen Arteriosklerose helfen?

Eine ausgewogene Ernährung kann die Risiken senken, eine Arteriosklerose überhaupt zu entwickeln – vor allem, weil eine solche Ernährung schlicht bei den Risikofaktoren ansetzt.

Gute Inhaltsstoffe fürs Essen gegen Arteriosklerose:
• Ballaststoffe (faserreiche Bestandteile von Pflanzen, z.B. aus Gemüse oder Vollkornprodukten)
Flavonoide (Farbstoffe in Obst und Gemüse, z.B. Äpfeln, Kirschen, Trauben, Beeren, Rotkohl & Grünkohl, Auberginen, Zwiebeln oder schwarzem & grünem Tee)
• Lycopine (Noch ein Pflanzenfarbstoff, diesmal aus der Gruppe der Carotinoide, der sich laut einiger Studien positiv auf Zellschutz der Gefäßwände auswirkt)
Omega-3-Fettsäuren (gelten nebst vielem anderen auch als Entzündungshemmend, was der Plaquebildung entgegenwirkt. Hilfreich sind u.a.: α-Linolensäure / ALA z. B. aus Leinsamen oder Nüssen & Eicosapentaensäure/EPA aus fetten Fischen)

Beitrag von Lucia Hennerici

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