
Eine Ernährungsberatung kann helfen - Gesunde Ernährung nach Darmkrebs
Eine Darmkrebsoperation ist ein massiver Eingriff, der sich auf den ganzen Körper auswirkt – vor allem auf die Ernährung und Verdauung. Der Körper muss sich erholen und umstellen. Eine Ernährungsberatung kann hier helfen.
Ernährungsberatung ist sinnvoll
Zudem ist es sinnvoll, schon bei Beginn der Therapie eine begleitende Ernährungsberatung zu nutzen. "Nach einer Darm-OP hat man Anspruch auf eine Reha oder eine Anschlussheilbehandlung. In diesem Rahmen wird man auch individuell über eine gesunde Ernährung beraten", sagt Dr. Susanne Weg-Remers. Viele Patienten haben Begleiterscheinungen wie Durchfall, Blähungen, Verstopfung oder laute Darmgeräusche. Allerdings gibt es kein Patentrezept – jeder muss ausprobieren, was einem gut tut und welche Nahrungsmittel man gut verträgt. Und: Geduld ist gefragt. Oft dauert es eine Zeit lang, bis sich der Darm und die Verdauung wieder normalisieren. Die Erfahrung zeigt aber, dass kleinere Mahlzeiten besser bekömmlich sind.
Besonderheiten bei einem künstlichen Darmausgang
"Betroffene haben häufig anfängliche Ernährungsprobleme. Es ist noch mal eine besondere Situation, wenn man einen künstlichen Darmausgang hat, denn hier kann die Ernährung beeinflussen, wie gut man mit dem Ausgang klarkommt", sagt die Expertin. Allerdings gibt es hier Unterschiede: "Darmausgang ist nicht gleich Darmausgang. Bei einem Ausgang in Dünndarm-Nähe fehlt die Funktion des Dickdarms: Der Stuhl wird nicht mehr eingedickt. Die Folge ist häufiger und flüssiger Stuhlgang. Da muss die Ernährung besonders angepasst werden. Zudem müssen regelmäßig die Laborwerte getestet werden, um zu sehen, ob es Mängel im Körper gibt."
Auf eine vollwertige Ernährung achten
Eine Frage, die sich Menschen mit Darmkrebs häufig stellen: Kann ich mit einer bestimmten Ernährung das Rückfallrisiko minimieren? Die Antwort: Eine bestimmte Krebsdiät gibt es nicht. "Aus ersten Studien gibt es Hinweise, dass es sinnvoll sein kann, den Genuss von rotem und verarbeitetem Fleisch, Süßigkeiten und verarbeitetem Getreide zu reduzieren. Obst, Gemüse, Fisch und weißes Fleisch scheinen keinen negativen Effekt zu haben", sagt Dr. Susanne Weg-Remers. Viele haben zudem Angst vor einer Mangelversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Doch Nahrungsergänzungsmitteln hätten in der Darmkrebstherapie keinen hohen Stellenwert. Es sei denn es bestünde ein im Labor nachgewiesener Mangel, so Susanne Weg-Remers.