Nach Bund-Länder-Treffen - Tourismusverband Seenland Oder-Spree von Corona-Beschlüssen enttäuscht

Fr 05.03.21 | 16:37 Uhr
Der Garten mit Liegestühlen im Satama Resort in Wendisch Rietz.
Audio: Antenne Brandenburg | 05.03.2021 | Ellen Rußig vom Tourismusverband | Bild: rbb / Marie Stumpf

Die Touristiker in Ostbrandenburg sind enttäuscht von auf dem Bund-Ländergipfel am Mittwoch angekündigten Corona-Maßnahmen. In der Branche herrscht deshalb größte Frustration und der Ärger nimmt zu, so Ellen Rußig, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Seenland Oder-Spree. Sie sagte dem rbb gegenüber: "Wir haben gehofft, dass es wenigstens eine Perspektive gibt. Aber das Thema Hotellerie, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen wurde nur wenig beachtet." Dies sei in der Branche ein schwerer Schlag, so Rußig weiter. Ein großes Problem sei außerdem, dass auch die Mitarbeiter keine Perspektive hätten. Das führe zum Abgang vieler Fachkräfte.

Auch kein Oster-Geschäft 2021?

Der Tourismusverband geht davon aus, dass Gastronomie und Hotellerie frühestens nach Ostern mit einer Öffnung ihrer Häuser rechnen dürfen. Damit ginge auch in diesem Jahr das wichtige Feiertagsgeschäft verloren. Das gehe aus dem jetzt beschlossene Stufenplan hervor. "Wir wissen alle, wenn wir auf der Tabelle der Schritte auf Platz Nummer vier stehen und dann immer noch an Inzidenzen gemessen werden, dann wissen wir, dass wir Ostern nicht aufmachen. In der Vorlage der Ministerpräsidenten stand ein Schreibfehler, der hieß "Tourismus-Brache“ und ich glaube wir bewegen uns daraufhin."

So gebe es in der Branche bereits erste Schließungen infolge der Corona-Pandemie. Laut Tourismusverband werden beispielsweise das Hotel Kaiserhof in Fürstenwalde und auch zwei Pensionen im Oderbruch nicht mehr öffnen.

Lockerungen für Kultur und Gastronomie

Die Vorlage des Fünf-Stufen-Plans der Corona-Auflagen sieht für Kultur und Gastronomie ab dem 8. März weitere Lockerungen vor. So heißt es, dass bei einer Inzidenz von unter 50 Besucher eingelassen werden dürfen, insofern pro Person zehn Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen.

Bei einer Inzidenz von unter 100 greift das sogenannte "Click and Meet"-Konzept. Hierbei können Kunden nach vorheriger Terminbuchung eingelassen werden. Dabei muss der Besuch für die Kontaktnachverfolgung dokumentiert werden.

Wenn die Inzidenz-Werte nicht weiter steigen, dürfen ab dem 22. März dann die Außengastronomie, Kultureinrichtungen wie Theater und Kinos sowie unter Auflagen auch Sportstätten öffnen. Über den Entwurf stimmt das Brandenburger Kabinett am Freitagabend ab.

Über den weiteren Umgang mit Hotels, Reisen und der Gastronomie soll dann auf dem nächsten Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten am 22. März diskutiert werden.

Guido Zöllick, Präsident des Hotel- und Gaststättenverband Dehoga bezeichnete die Entscheidungen des Gipfels dem rbb als unverständlich und inakzeptabel.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.03.2021, 13:30 Uhr

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