Zwangsmast und Lebendrupf vermeiden
In Ungarn, Belgien, Frankreich, Bulgarien und Spanien ist die Produktion von Stopfleber und die damit verbundene Zwangsmast von Gänsen noch erlaubt. Viele werden bei lebendigem Leib gerupft. Diese Haltungsbedingungen sind nicht kennzeichnungspflichtig. Um den Kauf von solchen Tieren zu vermeiden, können Sie sich an den Herstellerangaben "keine Stopfmast" und "kein Lebendrupf" orientieren.
Deutsche oder ausländische Gans?
Im Supermarkt kommen 85 bis 90 Prozent der Gänse aus Polen und Ungarn. Diese sind zwar um bis zu 50 Prozent billiger, stammen aber in der Regel aus Intensivmast. Deutsche Gänse kommen überwiegend aus Freilandhaltung. Die Bezeichnung "D/D/D" auf der Verpackung bedeutet, dass die Tiere in Deutschland geboren, gehalten und geschlachtet wurden. Die oft verwendete Bezeichnung "Bauerngans" sagt nichts über die Haltung aus. Das Siegel "Auslaufhaltung und ökologische Tierhaltung" zeichnet Gänse aus, die besser ausgebildete Muskeln haben und Fleisch mit weniger Fett.
Hell oder dunkel?
Saftig rosa sollte die Tiefkühlgans schimmern. Sie schmeckt in der Regel besser als dunkle oder blasse Exemplare. Denn: Eine gesunde Hautfarbe weist darauf hin, dass die Gans trocken gerupft wurde. Dabei bleibt die Haut unverletzt und somit der Geschmack erhalten. Eine blasse Farbe spricht für eine nasse Rupfung, bei der viel Geschmack verloren geht. Eine dunkle Hautfarbe verrät, dass die Gans sehr alt und möglicherweise zäh ist.
Alt oder jung?
Am besten schmeckt eine Gans, wenn sie im Alter von neun Monaten geschlachtet wird. Für den Kauf bedeutet das: Die Sehnen und Keulen dürfen nicht zu sehr ausgeprägt sein, sonst ist die Gans zu alt und wird im Backofen zäh. Ist die Gans dagegen zu jung, fühlt sich das Fleisch weich an und gibt nach. Sehr früh geschlachtete Tiere sind meistens schneller gemästet worden, das Fleisch enthält sehr viel mehr Fett.
Groß oder klein?
Für vier Personen reichen etwa vier Kilogramm Fleisch. Sechs bis acht Personen benötigen eher fünf Kilogramm. Aber: Je fetter die Gans, desto schlechter der Geschmack. Große Gänse bekommt man auch schwieriger in den Backofen, und sie müssen auch länger backen.
Aufzucht ohne Kraftfutter?
Ist die Gans beim Kauf mit talgig weißem Fett überzogen, ist das ein Hinweis, dass die Gans wohl nie Gras gefressen hat. Vergrößerte Organe weisen auf Kraftfutter und wenig Auslauf hin.
Ordentlich verpackt?
Bei Tiefkühlgänsen ist es wichtig, die Verpackung zu kontrollieren. Ist ein Loch drin, kann das Fleisch sehr zäh und trocken sein.
Fragen Sie den Bauer
Sollten Sie die Weihnachtsgans direkt beim Bauern kaufen, informieren Sie sich vor Ort über das Futter, das die Gänse bekommen haben. Im Idealfall sollte es sich aus Korn, Kräutern und Mineralstoffnahrung zusammensetzen.