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Wenn der Impfsstoff nicht für alle reicht
Ärzte und Apotheker in Berlin und Brandenburg merken es bereits: In den vergangen Tagen haben immer mehr Menschen nach einer Grippeschutzimpfung gefragt. Überraschend ist diese Entwicklung nicht: Viele Gesundheitsexperten werben sehr für diese Impfung, damit im Winter mit Covid-19 und Grippe nicht zwei schwerwiegende Viruserkrankungen auf einmal das Gesundheitssystem belasten.
Doch die bereitgestellten rund 26 Millionen Dosen Grippe-Impfstoff reichen rein rechnerisch nicht einmal aus, um alle Risiko-Patienten in Deutschland zu versorgen. Zu dieser Gruppe zählen alle über 60-Jährigen, die chronisch Kranken, die Mitarbeiter im Gesundheitswesen und alle, die beruflich viele Kontakte zu Menschen haben. Zu dieser Gruppe gehören in Deutschland rund 40 Millionen Menschen. Fehlen jetzt also rund 14 Millionen Impfdosen?
Vorrang für die Risikogruppen?
Dr. Martin Terhardt von der ständigen Impfkommission des Robert Koch Instituts (RKI) sieht dringenden Handlungsbedarf. Er sieht die Gefahr eines Engpasses und sagt im Gespräch mit SUPER.MARKT: "Mein Wunsch wäre tatsächlich eine abgestufte Empfehlung, dass man jetzt erst mal bis Mitte Dezember wirklich den Vorrang denjenigen gibt, die zu den Risikogruppen gehören. Und wenn dann die Situation so ist, dass der Rest der Risikogruppe sich wirklich nicht impfen lassen möchte und es noch genug Impfstoff gibt, dann könnte man das von mir aus auch gerne freigeben."
Sollten wir, wenn wir jünger und weniger gefährdet sind, jetzt auf die Impfung verzichten? Wie verhalten wir uns in dieser Situation am besten? SUPER.MARKT geht dieser schwierigen Frage nach.