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Wir testen verschiedene Handtrainer
Wer schon einmal daran gescheitert ist, ein Gurkenglas aufzumachen, weiß, wie wichtig die Kraft in den Fingern ist. Genau die wollen Handtrainer schulen und zusätzlich auch noch die Hände, Armgelenke, Unterarme, teilweise sogar Oberarme und Brustmuskulatur kräftigen. Welches Gerät arbeitet effektiv? Diese Frage stellten wir unseren Testern.
Handtrainer im Praxistest
Anbieter | Produkt | Preis |
The Friendly Swede | eiförmige Griffbälle | 3er Set klein: ca. 16 Euro 3er Set groß: ca. 19 Euro |
Ophion | Multi Power Hantel/Handtrainer | ca. 23 Euro |
Powerball | Basic | ca. 20 Euro |
Prohands | Gripmaster, Medium Tension | ca. 13,50 Euro |
Schildkröt | Handmuskeltrainer | ca. 9 Euro |
Die Tester
Bogdan Suciu, Physiotherapeut der Bonner Baskets und der zweiten deutschen Basketball-Nationalmannschaft.
Nathalie Rocke, Sportwissenschaftlerin und Gesundheitsmanagerin.
Frank Rodtheut, begeisterter Tennis- und Gitarrenspieler.
Die Testergebnisse

Gripmaster (Medium Tension) von Prohands
Bei diesem Handtrainer kann jeder Finger einzeln trainiert werden. Allerdings kann die Druckstärke nicht variiert werden – es sei denn, man kauft sich den Gripmaster in einer anderen Ausführung.
Unsere Tester stellen schnell fest: Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Frank Rodtheut hofft damit, sein Gitarrenspiel zu verbessern. Nathalie Rocke sieht als gute Einsatzmöglichkeit die Reha, beispielsweise wenn man sich einen Finger gebrochen hatte und Bogdan Suciu denkt an Kletterer.
Für den Physiotherapeuten ein Vorteil: Der Gripmaster kann überall eingesetzt werden - auch beim Warten an einer Kasse.

Eiförmige Griffbälle von The Friendly Swede
Unsere Tester probieren die Griffbälle in zwei Größen (unterschiedliche Sets) in jeweils drei Härtegraden aus. Das Material aus thermoplastischem Gummi kommt nicht bei jedem gut an. Den Tennisspieler erinnert es an "Kinder-Glibber-Gel" – er hat es nicht gerne in der Hand. Begeistert ist hingegen die Sportwissenschaftlerin von den Bällen. Nathalie Rocke empfiehlt sie älteren Menschen als Abendbeschäftigung vor dem Fernseher. Durch das Kneten der Bälle könne man Finger-, Hand- und Unterarmkraft "selbstdosiert trainieren".

Handmuskeltrainer von Schildkröt
Mit dem klassischen Handtrainer kann man Finger, Hand- und Unterarm trainieren. Für den Physiotherapeuten ist der Druck allerdings "zu lasch".
"Keine Differenzierung, man kann keine verschiedenen Stärkegrade einstellen, man hat nur eine einzige Bewegung", kritisiert zudem die Gesundheitsmanagerin.

Powerball Basic
Im Powerball befindet sich ein zirka 180 Gramm schwerer Rotor, der durch kreisende Handbewegungen auf Touren gebracht wird. Zuvor muss er mit einem Faden gestartet werden.
Mit steigenden Drehzahlen wird der Powerball in der Hand immer schwerer zu halten bis zu einem Trainingsgewicht von 16 Kilo.
"Der hat den Vorteil, dass wir durch die ständige Rotation den gesamten Unterarm bewegen, die Sehnen und die Muskulatur geschmeidig halten", lobt Frank Rodtheut.
"Feinarbeit und Koordination gefallen mir sehr gut", erläutert der Physiotherapeut der Bonner Baskets.

Multi Power Hantel/Handtrainer von Ophion
Optisch erinnert der Handtrainer eher an eine Spielekonsole, doch er hat es in sich: 30 Kilo Spannkraft müssen gedrückt werden – für die Sportwissenschaftlerin deutlich zu viel. Bei den Männern findet der Handtrainer mehr Anklang: "Durch das Zusammendrücken spüre ich das in der Brustmuskulatur, im Oberarm, Unterarm und auch in den Handgelenken. Das ist ein vielseitiges Gerät, man kann es auch abwinkeln oder in unterschiedlichen Positionen halten", erläutert der Gitarrist und Tennisspieler.
Nathalie Rocke empfiehlt es für alle Sportler, die eine "gute Stabilität im Handgelenk brauchen und Kraft im Unterarm."

Der Testsieger
Klarer Favorit aller Tester ist der Powerball. Er sei für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet, man könne ihn flexibel einsetzen und so verschiedene Muskelgruppen trainieren. Zudem spüre man den Trainingseffekt deutlich, loben alle.