Marillen, Pflaumen und Pfirsische in Plastikbehältern in der Obstabteilung eines Supermarktes (Quelle: IMAGO / imagebroker)
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Di 18.07.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 5 Minuten - Hartes Obst: Mit diesen Tricks reift es nach

Wer steinhartes Obst im Supermarkt kauft, muss sich in Geduld üben. Aber welche Obstsorten können überhaupt noch nachreifen?

Hart, härter, Supermarkt-Obst. Das Problem kennen Sie bestimmt, oder? Man freut sich auf süße, frische Fruchtigkeit - beißt man allerdings erst mal rein, bleiben die Zähne fast im Fruchtfleisch stecken. Ziemlich ärgerlich, vor allem bei den hohen Preisen für die Früchte.
 
Doch natürlich trägt Verbrauchers Wunsch nach Obst zu jeder Jahreszeit dazu bei: Denn die Transport- und Lagerungseigenschaften der Früchte stehen damit beim Anbau im Fokus. Wichtig ist, was ankommt, sozusagen. Und da nur verkauft werden kann, was nach dem langen Transport auch noch gut aussieht, wird oft vor der finalen Reife geerntet und verpackt.

So lassen Sie Ihr Obst nachreifen

Bei einigen Obstsorten ist der Kauf im harten Zustand ein Fehlkauf. Viele reifen aber bei richtiger Lagerung noch nach und lassen sich zu einem etwas späteren Zeitpunkt wunderbar genießen. Unterschieden wird hier in klimakterische und nicht-klimakterische Früchte. Erstere reifen auch zu Hause noch nach, vorausgesetzt sie wurden beim richtigen Reifegrad, der sogenannten Pflückreife, geerntet. Nicht-klimakterische Früchte reifen hingegen nicht nach und werden höchstens schrumpelig.
 
Der Grund für das Nachreifen liegt in der Frucht selbst: Ethylen. Das natürliche Pflanzenhormon löst die Reifeprozesse aus. Je nach Sorte, kann Ethylen aber auch den Alterungsprozess beschleunigen - und dann wird's schnell ungenießbar. Wir verraten Ihnen, welche Frucht es wie hält!

Obst und Gemüse: Reift es nach oder nicht?

Sorten Klimakterisch
Äpfel Äpfel reifen sehr gut nach, da sie sehr viel Ethylen produzieren. Vorsicht: Das Ethylen strömt auch aus - alles Obst, was in der Nähe liegt, reift entsprechend schnell mit.
Bananen Bananen reifen nach. Sie müssen sie einfach nur irgendwo hinlegen - schwupps: reif. Dadurch verändert sich ihr Aroma von fruchtig-frisch zu pappsüß. Der Reifeprozess lässt sich verlangsamen, wenn Sie den Strunk in Frischhaltefolie einwickeln. So gelangt weniger Sauerstoff dran.
Pfirsiche, Nektarinen Das Nachreifen ist schwierig, da Pfirsiche und Nektarinen schnell verderben, vor allem, wenn Fruchtfliegen im Spiel sind. Gehen Sie am besten wie folgt vor: Pfirsiche/Nektarinen zusammen mit einem Apfel in eine Papiertüte geben. Legen Sie die Tüte an einen dunklen, kühlen Ort - das Gemüsefach im Kühlschrank ist wahrscheinlich zu kalt. Kontrollieren Sie täglich, ob der gewünschte Reifegrad erreicht ist.
Birnen
Birnen reifen zu Hause nach, wenn Sie sie tageweise in eine Plastiktüte legen. Aber bitte nicht drin vergessen, sonst werden sie matschig.
Pflaumen, Zwetschgen Auch dieses Obst gehört zu den Ethylen abgebenden Früchten, es reift also nach. Auch hier lässt sich der Prozess beschleunigen, indem das Obst in eine Papiertüte gelegt wird.
Kiwis Je nachdem, wo Sie Ihre Kiwis lagern, reifen die Früchte langsam oder schneller nach: Im Keller kann es bis zu einigen Wochen dauern, bei Zimmertemperatur ist der gewünschte Reifegrad schon nach wenigen Tagen erreicht.
außerdem nachreifend Aprikosen, Avocados, Feigen, Guaven, Heidelbeeren, Mangos, Papayas, Passionsfrüchte, Tomaten, Wasser- und Honigmelonen
Sorten
Nicht-klimakterisch
Beerenobst, Kirschen, Granatäpfel, Ananas, Weintrauben, Zitrusfrüchte, Auberginen, Gemüsepaprika, Granatäpfel, Gurken, Litschis

Diese Obst- und Gemüsesorten reifen nicht nach, sie werden über die Zeit lediglich schrumpelig und verderben. Grüne Erdbeeren etwa, die werden nicht mehr rot. Hier gilt es also besonders, beim Einkauf auf einwandfrei reife Ware zu achten. Und dann schleunigst essen!

Besonderheit Erdbeeren und Himbeeren: Sie können zumindest in der Farbe noch nachreifen, also rot oder röter werden. Auf die Reife bzw. Süße hat das allerdings keinen Einfluss.

Zusammen oder getrennt lagern?

Es kann eine sehr gute Idee sein, verschiedene Früchte zusammen zu lagern - oder eine ganz schlechte! Wann immer Sie möchten, dass Obst noch nachreifen soll, dann legen Sie das Obst, das das auch kann, gern zusammen - Äpfel mit Birnen und Bananen, das passt.
 
Aber diese stark ethylenabgebenden Früchte sind echte Spielverderber, wenn sie mit Obst gemeinsam gelagert werden, das entweder nicht (mehr) nachreifen soll oder gar nicht nachreifen kann. Äpfel mit bereits sehr reifen Pflaumen zusammenzulegen, ist daher keine gute Idee. Äpfel oder Bananen zusammen mit Orangen und Zitronen zu lagern, sogar eine ganz schlechte Idee - die Zitrusfrüchte sehen dann recht schnell sehr alt aus.