Wer Rasen hat, hat's gut. Egal, ob es sich dabei nun um Edelzierrasen, Sportrasen oder Gebrauchsrasen handelt. Wer keinen Rasen hat, ackert zuerst diesen Artikel durch - und dann seinen Garten. Damit es alsbald mit dem Rasen klappt!
Vorweg sei allerdings verraten: Die Wissenschaft, eine Wiese anzulegen, ist keine leichte. Herausforderungen sind sozusagen eingepflanzt in das ganze Vorhaben: Die Wahl der Saatmischung, das Feuchthalten der Aussaat, das Fernhalten von Tauben und Spatzen. Aber wer von Ihnen mag das nicht: Herausforderungen?
Welcher Rasen für den Garten?
Fangen wir also an! Wie schön Ihr Rasen am Ende aussehen wird, hängt vor allem vom gesäten Samen ab, er ist der entscheidende Faktor. Aber das Angebot ist breit, von der teuren Gärtnereimischung bis zum günstigen Sack Rasensaat aus dem Baumarkt. Und: Oft steht nicht dran, was eigentlich drin ist. Deshalb ist unser erster Tipp: Kaufen Sie keine Mischungen, die keine Mischungsangaben über die Sorten machen. Achten Sie stattdessen auf folgende Merkmale:
Merkmale für gute Mischungen
Die Gräsersorten
Die Anzahl der verschiedenen Gräsersorten gibt Aufschluss über die Qualität einer Rasenmischung: Je mehr Grassorten in der Saat, umso hochwertiger und robuster ist der Mix.
Beim Kauf sollten Sie auf mindestens drei verschiedene Grassorten pro Packung achten - und zusätzlich auf hochwertige Gräser wie etwa das Wiesenrispengras (Poa pratensis)!
Die Größe
Je kleiner das Saatgut ist, desto hochwertiger ist es auch. Und je größer ein Saatgut ist, desto einfacher ist es - oft sind es dann Futtergräser, die sehr schnell wachsen, sehr schnell die Fläche bedecken, aber dann später wieder ausfallen. Das gibt hässliche "Löcher" im Rasen, die Sie wieder mühsam füllen müssen.
Der Preis
In günstigen Mischungen sind oftmals billige Gräser versteckt, oft Futtergräser für Tiere zum Beispiel. Dies ist im Kleingedruckten allerdings nicht erkennbar - denn sie müssen nicht deklariert werden.
Die Norm RSM
Gesetzlich ist keine Etikettierung der Saatgutmischungen vorgegeben. Durch die Regel-Saatgut-Mischung wurde eine Richtlinie zum Mischverhältnis von Saatgut geschaffen. Die Norm hat bestimmte Kategorien, von RSM 1 (Galarasen) über RSM 3 (Spielrasen) bis RSM 8 (Biotopmischungen). Sie ist ebenfalls ein Hinweis auf die Güte der Saatmischung, denn die hier genutzten Gräsersorten wurden speziell für die Verwendung als Rasen gezüchtet.
"Horst sein Schrebergarten"
rbb
Natürlich hat sich auch schon Gartenprofi Horst Mager mit dem Thema "Rasen" ausgiebig befasst!
Namen sind Schall und Rauch
Auch wenn sich der "Berliner Tiergartenrasen" nach prachtvollem Park-Glanz anhört, oder der Sportrasen von megarobustem Fußballfeldrasen träumen lässt, denken Sie daran: Ein Name allein macht noch keinen schönen Rasen.
Denn in Deutschland darf jeder Grassamen als Rasensaatgut verkauft werden - inklusive blumiger Namen. Die müssen übrigens nicht unbedingt geschützt sein, der "Berliner Tiergartenrasen" ist es auch nicht.
Schritt für Schritt zum perfekten Rasen
#1 Boden vorbereiten
Um einen schönen gleichmäßigen Rasen zu bekommen, muss die Fläche unkrautfrei und gut durchgearbeitet sein. Sind Steine und Unebenheiten beseitigt, wird mit einer Walze verdichtet. Alternativ können Sie die Fläche auch mit einem Brett andrücken - einfach draufstellen. Nun heißt es ein, zwei Tage abwarten, damit sich der Boden etwas setzen kann.
#2 Rasen säen
Rasensaat lässt sich am besten mit einer Sähwanne oder einem Streuwagen aufbringen. Tipp: Derlei Geräte lassen sich auch im Baumarkt ausleihen. Denn wenn Sie die Samen aus der Hand werfen, wird der Rasen sehr unregelmäßig. Danach die Saat einharken, damit sie in Kontakt mit dem Erdreich kommt. Am Ende wird die Fläche mit einer Rasenwalze verdichtet. Als Faustregel gilt: Pro Quadratmeter Fläche benötgt man etwa 20 bis 40 Gramm Saatgut, damit man einen dichten, üppigen Rasen bekommt.
#3 Wässern, wässern, wässern
Ist kein Regen in Sicht muss fleißig gewässert werden, denn Rasensamen mögen keine Trockenheit. Viermal täglich sollte die Fläche kurz und kräftig beregnet werden.
#4 Unkraut jäten
Die größte Gefahr geht von Rasenunkräutern wie Löwenzahn und Klee aus. Wer diese nicht im Rasen haben möchte, der sollte sie sofort entfernen, sonst fangen sie an zu sprießen.
#5 Tiere verscheuchen
Ein kleines Ärgernis sind hungrige Vögel, die sich gern mal über die Samen hermachen. Hier heißt es jetzt, Vogelscheuche spielen oder eine aufstellen. Haben sich die Vögel an das störende Ding gewöhnt, werden Sie erfinderisch. Flatternde Alufolie schreckt ab - hält aber leider auch nicht lang an. Wer's sozial mag, der sät einfach die doppelte Menge an Samen und lässt die Vögel ran. So bleibt für alle was übrig. Eine andere Möglichkeit ist das Abdecken mit speziellem Gartenvlies. Es hält Vögel und andere Samenliebhaber ab und führt zur schnelleren Erwärmung des Bodens. Der Rasen keimt so schneller und ist schneller betretbar.
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