
Do 30.03.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 6 Minuten - Rasen mähen: Gut gemäht ist viel gewonnen
Formschön, voll, tiefgrün und gesund, so mögen wir unseren Rasen. Mit diesen Tipps schaffen Sie den perfekten Schnitt. Ohne Ausbildung im Friseurhandwerk.
Auf, an und hinter den Rasenmäher mit Ihnen - gönnen Sie Ihrem Rasen einen ordentlichen Frühjahrschnitt! Denn spätestens im April ist der nun wirklich dran. Weil mähen nicht gleich mähen ist, zeigen wir Ihnen hier die sechs Tipps, die es dabei zu beherzigen gilt. Dann grünt es, oh so grün, auch bei Ihnen.
1. Der richtige Zeitpunkt
Für den ersten Schnitt im Frühjahr gilt es, den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Eine einfache Regel besagt, dass gemäht wird, wenn die Forsythien blühen. Eine schwierigere Regel sagt hingegen: Schauen Sie ab Jahresanfang täglich aufs Thermometer und zählen Sie alle Tageswerte, die über dem Nullpunkt liegen, zusammen. Kommen Sie auf 180, ist das erste Mähen des Jahres angesagt.
Wir geben Ihnen folgendes mit:
• Erster Schnitt Ende März, Anfang April.
• Die Temperaturen sollten seit ca. zwei Wochen bei über 8 Grad Celsius liegen.
• Die Grashalme sollten zwischen 7 und 9 cm lang sein.
• Mähen Sie beim ersten Frühjahrsschnitt auf keinen Fall zu kurz.
2. Auf die Witterung achten
Ganz wichtig: Vor dem Mähen die Wettervorhersage checken. Denn bei einem Neuschnitt in praller Mittagssonne können Ihre zarten Halme an den Schnittkanten verbrennen - was heißt, dass Sie im Nachgang einen braunen Saum auf dem Rasen haben. Will ja niemand.
Im Gegenzug ist es genauso schlecht, wenn Sie bei nasser Witterung den Rasenmäher rausholen: Die Nässe drückt die Grashalme nach unten, die Messer des Rasenmähers erreichen so nicht alle Halme - und sie haben später die Mehrarbeit beim Nachmähen. Außerdem kann nasses Mähgut den Rasenmäher verkleben, und der Rasenmäher kann auf aufgeweichter Erde die Graswurzeln beschädigen.
Mähen Sie Ihren Rasen daher immer in den Vormittags- oder Abendstunden an trockenen Tagen. Aber natürlich nicht während der Ruhezeiten.
Kleiner Tipp: Bei Frost wird sowieso nicht gemäht, das vertragen die Halme überhaupt nicht: Nach dem ersten Frost kommt ein letzter Schnitt, und dann landet Ihr Rasenmäher in der Garage, im Keller oder sonst wo, nur nicht auf dem Rasen.
3. Regelmäßig mähen
Dranbleiben heißt das Zauberwort. Ein regelmäßiger Schnitt lässt die Grashalme regelmäßig und dicht wachsen. Aber wie regelmäßig ist die Frage!
Die Grundregel: Der Rasen sollte nicht höher als zehn Zentimeter hoch wachsen. Mähen Sie ihn daher alle zehn Tage, besser noch wöchentlich, gerade in der starken Wuchsphase im Mai und Juni. Ausnahme Schattenrasen: den eher alle zwölf Tage. In der heftigsten Sommerhitze können Sie von den sieben Tagen wieder auf alle zehn Tage wechseln.
Beachten Sie, dass die Mähfrequenz auch mit den von Ihnen gewählten Grassorten zu tun hat: Billigmischungen wachsen oft sehr schnell und brauchen häufiger einen Schnitt als eine Rasenfläche aus Qualitätssaatgut.
4. Die perfekte Schnitthöhe wählen
Schon mal was von der Ein-Drittel-Regel gehört? Egal, halten Sie sich ab jetzt dran: Maximal ein Drittel der Grashöhe wird beim Mähen gestutzt. Schauen Sie je nach Rasenart, welche Idealhöhe Ihr Rasen hat und mähen Sie ihn, wenn die Höhe der Halme um ein Drittel angewachsen ist. Rasenhalme mögen es nicht, wenn Sie mehr als die Hälfte Ihrer Höhe verlieren, achten Sie also darauf, bei extrem hohem Rasen - etwa nach dem Urlaub - langsam mit dem Stutzen anzufangen und dann lieber häufiger zu Schnippeln.
Und ganz wichtig: Mähen Sie Ihren Rasen immer mit scharfen Messern! Sieht Ihr Rasen nach dem Mähen zerrupft aus, ist es spätestens Zeit für einen Schleifvorgang. Baumärkte bieten den Service an.
5. Schnittgut nicht liegen lassen
Alles, was auf dem Rasen liegt, tut dem Rasen nicht gut, da es Licht und Luft nimmt und stattdessen für zu viel Feuchtigkeit sorgt. So können Pilzsporen und andere Krankheitserreger Ihren Rasen angreifen. Im Herbst wird Laub also schnell entfernt - und nach jedem Mähen das Mähgut. Rechen raus und einmal über die Rasenfläche gewirbelt.
Es sei denn, die haben eine Mulch-Einstellung an Ihrem Rasenmäher. Die verwandelt das Mähgut nämlich in nahrhaftes Mulchgut - also kleingehäkselte Rasenreste - und das wiederrum liebt Ihr Rasen. Auch weil die dünne Mulchschicht in heißen Sommern vor einem Austrocknen der Fläche schützt. Achten Sie aber darauf, dass nicht zu viel Mulchgut auf dem Rasen landet, eine dünne Schicht reicht. Im Mai und Juni, wenn der Rasen sprießt, heißt es also: Lieber häufiger mähen und dafür weniger Mähgut vermulchen - oder einen Rasenmäher mit Mulch- UND Auffangmöglichkeit kaufen. Mulchen Sie nicht, müsen Sie Ihren Rasen häufiger düngen.
6. Alles sauber?
Nach dem Mähen sieht Ihr Garten wieder schick und sauber aus. Und Ihr Rasenmäher? Der nicht gerade. Also heißt es auch da jetzt: säubern. Sonst kleben Ihnen später die Rasenreste wie Beton im Mäher.
Mit diesen Schritten gelingt die Reinigung:
• Netzstecker ziehen oder Stecker von der Zündkerze abziehen.
• Rasenmäher auf den Boden legen.
• Rasenreste erst (vorsichtig!) mit der Hand, dann mit einem Handfeger entfernen.
• Der Messerbalken kann mit Feger, Bürste oder auch vorsichtig mit Sprühwasser gesäubert werden. Bei letzterem nicht zu viel verwenden und auf eine Trocknung achten.
• Den Fangkorb mit dem Gartenschlauch ausspülen.
• Danach den Mäher mit einem nassen Tuch ab- und auswischen.