Kleine Modell-Menschen auf Stapeln von Münzen (Quelle: imago images /McPhoto)
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Mo 09.01.2023 | Dossier | Lesedauer etwa 5 Minuten - Rentenhinzuverdienst: Verdienen Sie doch, was Sie wollen

Rentner in Altersteilzeit können ab 2023 unbegrenzt hinzuverdienen. Wir zeigen Ihnen Fallstricke - und auf welchen Jobbörsen Sie den passenden Job finden.

Mit dem neuen Jahr fällt die Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenen Altersrenten komplett weg; die Grenze bei Erwerbsminderungsrenten wird angehoben. Wer die Regelaltersgrenze erreicht hat, für den wirkt sich eine Beschäftigung sowieso schon nicht mehr auf die Altersrente aus. Der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand solle so flexibel gestaltet, preist Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Neuregelungen an. Alles für die Rentner sozusagen.
 
Man könnte es natürlich auch etwas anders sehen: Alles für die Wirtschaft. Denn in den kommenden 14 Jahren werden in Deutschland 13 Millionen Menschen in Rente gehen - das ist ein Drittel aller heutigen Erwerbstätigen. Dass ein Gros der deutschen Rentner inzwischen so viel zur Rente dazuverdienen dürfen, wie sie wollen, ohne Abzüge befürchten zu müssen, ist eine Folge dieser Entwicklung. Das Land braucht Arbeitskräfte.

Witwer und Witwen weiterhin mit Hinzuverdienstgrenze

Zu viele Arbeitskräfte aber bitte auch nicht - könnte man denken. Denn Rentnerinnen und Rentner, die zusätzlich zu ihrer Rente eine Witwenrente erhalten, haben Pech: Die volle Hinterbliebenenrente gibt es nur, solange das eigene Einkommen bestimmte Obergrenzen nicht überschreitet - das sind im Osten rund 937, im Westen etwa 950 Euro. In Berlin und Brandenburg leben etwa 355.000 Witwen oder Witwer, denen die Hinterbliebenenrente im Falle einer Überschreitung der Obergrenzen auf diese Art und Weise gekürzt wird.
 
 

Für jeden die passende Jobbörse

Sie sind Rentner oder Renterin - ob in Altersteilzeit oder nicht - und beziehen keine Hinterbliebenenrente? Sie wollen loslegen? Dann stellen wir Ihnen jetzt die gängigsten und vielversprechendsten Wege vor, um einen Job zu finden, der zu Ihnen passt! Denn so wie es tausend Gründe dafür gibt, dass Menschen nach dem Renteneintritt noch weiterarbeiten wollen - oder müssen - so gibt es fast ebenso viele Möglichkeiten, diesen Job zu finden.
 
Zum einen gibt es da die klassischen Jobbörsen. Stepstone, Gigajob, Karriere, Kimeta oder Indeed - sie alle haben verschiedenste Filtermöglichkeiten in ihrer Suche, um die Suche etwa auf Minijobs, Teilzeit oder was auch immer zu beschränken. Zusätzlich können Sie im übergeordneten Suchfeld das Wort "Rentner" eingeben, so werden ihnen in der Ergebnisliste vor allem Jobs angezeigt, die sich an Altersteilzeitler richten.
 
Zusätzlich gibt es Jobportale, die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, speziell für Rentner:innen Jobs anzubieten. Hier stellt sich bei näherem Hinsehen allerdings heraus, dass die meisten dieser Seniorenjobbörsen noch nicht wirklich Fahrt aufgenommen haben. Ob nun Silverworks, Jobs-rentner oder Gelegenheitsjobs - das Angebot ist massiv ausbaufähig.
 
Immer noch beliebt bei Arbeitgeber:innen ist es, Zeitungsanzeigen zu schalten - zum Beispiel in Wochenblättern. Auch über Annoncen über Nachbarschaftsportale wie Nebenan oder den Jobteil auf Kleinanzeigenportalen wie Ebay Kleinanzeigen lassen sich altersgeeignete Mini- und Midijobs finden.
 
Außerdem gibt es Portale, die sich auf die Vermittlung von Mini- und Midijobbern - vor allem im Bereich der Care-Berufe - spezialisiert haben. Auf Helpling etwa kann man sich als Putzkraft registrieren, auf Betreut werden Alltagshelfer vermittelt, also etwa Haushaltshilfen, über Erstenachhilfe suchen Nutzer Nachhilfelehrer:innen und auf Babysitter werden - genau - Babysitter gesucht.
 
Achtung: Vielen dieser Portalen ist gemein, dass Jobsuchende in den meisten Fällen kein geregeltes Einkommen darüber generieren können und nicht wissen, wann der nächste Job auf sie wartet. Zusätzlich sind sie in Sachen Steuern und Versicherung auf sich gestellt.

Vorsicht bei der Jobsuche im Internet

Jetzt machen Sie sich voller Elan an die Jobsuche - und trotzdem haben wir noch etwas zu meckern. Denn auch bei Jobportalen gibt es unseriöse Anbieter, und bei annoncierenden Arbeitgebern allemal. Schützen Sie sich, indem Sie folgende drei Dinge beachten.

 

1. Machen Sie um wohlklingende Verdienstversprechen einen Bogen und ziehen Sie Anzeigen nicht in Betracht, die keine Tätigkeitsbeschreibungen oder Tätigkeitsvoraussetzungen mitliefern. Ein seriöses Impressum auf der Webseite der Jobbörse und der des potentiellen Arbeitgebers ist die Minimalvoraussetzung.

 

2. Wer im Internet nach Jobs sucht, wird manchmal gebeten, Informationen über sich preiszugeben - vor allem auf Jobbörsen, auf denen sich Jobsuchende präsentieren können. Hier dran denken, nicht zu viele sensible Daten von sich preiszugeben. Zum Beispiel bei Kontaktmöglichkeiten: Überlegen Sie sich, ob Sie bereit sind, ihre Handy- oder Festnetznummer herauszugeben. Sicherer ist es, eine E-Mail-Adresse zu hinterlegen - die Sie dann natürlich regelmäßig checken. Kommt ein Kontakt zu einem potentiellen Kunden zustande, können Sie immer noch Ihre Telefonnummer herausgeben.

 

3. Handeln Sie alle Konditionen vor der Arbeitsaufnahme aus. Und: Kommt es zu einem Arbeitsvertrag, sollte dieser auf jeden Fall in schriftlicher Form erfolgen.