Ein Paar mit Sonnenbrillen, die einige Voraussetzungen erfüllen sollten. Quelle: imago images/ Mario Martinez Prieto
Bild: imago images/ Mario Martinez Prieto

Fr 02.06.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 6 Minuten - Sonnenbrille: nicht nur ein Accessoire

Eine Sonnenbrille macht grelles Licht erträglicher und schützt vor schädlichen UV-Strahlen - wenn die Tönung stimmt!

Gut aussehen soll die Sonnenbrille. Aber ein paar mehr Qualitäten wären schon noch ganz gut, damit sich der Kauf nicht als Flop herausstellt. Denn zuallererst soll eine Sonnenbrille Ihre Augen schützen! Vor einem Sonnenbrand auf der Hornhaut - und vor dem Blaulichtanteil des Sonnenlichts, der die Netzhaut schädigen kann.
 
Dafür sollten Sie auf den UV-Schutz und auf die Tönung achten. Dazu gleich mehr, vorab aber schon mal ein Tipp: Die dunkelsten Sonnenbrillen-Gläser sind nicht unbedingt die besten. Denn wenn sie ohne integrierten UV-Filter daherkommen, nützen sie rein gar nichts, im Gegenteil: Die Pupillen weiten sich, weil sie anscheinend geschützt werden - lassen dadurch aber mehr schädigende UV-Strahlen durch.

Der UV-Schutz

"UV 400" oder 100 Prozent UV-Schutz - wenn das auf Ihrer neuen Sonnenbrille vermerkt ist, haben Sie einen Volltreffer gelandet. Das Zeichen gibt die Wellenlänge an, unterhalb derer das ultraviolette Licht durch das Glas abgeblockt wird. Der Wert ist für den "normalen" Gebrauch vollkommen ausreichend. Fürs Gebirge oder ausgeweitete Segeltörns ist ein zusätzlicher Infrarotschutz empfehlenswert, gehen Sie in dem Fall in ein Fachgeschäft. Tipp: Bei einigen Optiker:innen kann man den UV-Schutz seiner Brille auch überprüfen lassen.

Der Schutz durch die richtige Tönung

Die Tönung der Gläser sorgt dafür, dass Ihre Augen nicht geblendet werden. Dazu wird der Schutz in verschiedene Kategorien aufgeteilt:
 
- Kategorie 0: leichter Lichtschutz bei Wolken und abends,
 
- Kategorie 1: für bedeckte Tage und wechselhaftes Wetter,
 
- Kategorie 2: bei Sonne in unseren Breiten optimal,
 
- Kategorie 3: für Meer, Strand und Berge,
 
- Kategorie 4: fürs Hochgebirge und Schnee, aber ungeeignet fürs Autofahren - dafür sind die Gläser zu dunkel.

Für gutes Sehen sind Brillenglas-Färbungen in den Farben braun und grau ideal, blau und rot hingegen beeinträchtigen die Kontrastwiedergabe.

Unbedingt beachten

Wichtig ist auch die Größe der Sonnenbrillen-Gläser. Denn nur, wenn sie auch an den Seiten und oben Ihre Augen ausreichend bedecken, ist voller Schutz gegeben. Außerdem flirrt es dann nicht ständig so im Auge. Bitte schauen Sie beim Kauf auch, ob das CE-Kennzeichen vorhanden ist. Das zeigt nämlich an, ob die Sonnenbrille der gültigen EU-Norm entspricht, das heißt, den Mindestanforderungen an UV-Schutz mit 380 Nanometer entspricht. Wenn nicht: lieber Finger weg.

Es gibt noch mehr

Jetzt haben wir das Einmaleins der Sonnenbrillen. Aber es gibt natürlich noch weitere Möglichkeiten, Ihre Augen zu schützen!
 
Sie könnten sich zum Beispiel für eine Verlaufstönung entscheiden: oben dunkler, unten heller - um sich gegen die hochstehende Sonne zu schützen.
 
Auch beliebt, weil Brillenträger nicht immer zwei Brillen mit sich herumschleppen müssen: selbsttönende Gläser. Sie verdunkeln sich immer stärker, je heller die Sonne scheint.
 
Gläser mit Polarisationsfilter nehmen Lichtreflexen die Stärke, etwa von Oberflächen wie Wasser, Sand oder Straßen. Gut, wenn Sie von solchen Reflexen gerne mal irritiert sind.
 
Jetzt noch der Blaulichtfilter. Der sorgt dafür, dass Ihr Auge noch besser vor dem Blaulichtanteil des Sonnenlichts geschützt wird. Denn gerade das blaue Licht gilt als aggressiver und kann gerade im fortgeschrittenen Alter zu Sehbeschwerden führen.
 
Wenn Sie ohnehin eine Brille tragen müssen, egal, ob Lese- oder Gleitsichtbrille, dann brauchen sie nicht immer gleich auch eine passend Korrektur-Sonnenbrille. Für die meisten Brillengestelle lassen sich Aufsätze anfertigen. Damit sparen Sie meist viel Geld.