Ein Mann steht in einem Laden vor einem Regal mit Feuerlöschern und sieht sich einen Feuerlöscher genauer an (Quelle: Colourbox)
Bild: Colourbox

Haushalt | Dossier | Lesedauer etwa 5 Minuten - Feuerlöscher: So finden Sie den richtigen

Ein Brand in der Wohnung - das passiert schneller, als man denkt. Mit dem richtigen Feuerlöscher verhindern Sie Schlimmeres.

Während Rauchmelder in Wohnungen und Häusern inzwischen Pflicht sind, brauchen Sie keinen Feuerlöscher in Ihren Privaträumen - zumindest nicht per Gesetz. Trotzdem können Feuerlöscher eine sinnvolle Ergänzung zu den Rauchmeldern sein, denn manche Feuer lassen sich selbst löschen. Vorausgesetzt, Sie entdecken den Brand schon beim Entstehen.
 
Welche Unterschiede es bei Feuerlöschern gibt, warum jeder Brand anders behandelt werden muss und wie oft ein Feuerlöscher gewartet werden sollte, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Löschmittel und Brandklassen

Jeder Brand ist unterschiedlich und muss mit dem richtigen Löschmittel gelöscht werden. Bei einem Fettbrand sollte beispielsweise nie zu einem Wasserlöscher gegriffen werden. Dabei kann es zu einer gefährlichen Fettexplosion kommen, da das Wasser nach unten sinkt und das Fett aus dem Topf nach oben gedrückt wird. Daher finden Sie im Fachhandel Feuerlöscher mit unterschiedlichen Löschmitteln. Welche Brandklassen jeweils gelöscht werden können, sehen Sie an den am Feuerlöscher angebrachten Piktogrammen mit den Buchstaben A, B, C, D und F.

Welches Löschmittel löscht welchen Brand?

  • Wasser

  • Schaum

  • Pulverlöscher

  • Kohlenstoffdioxid

  • Fettlöscher

Verhalten bei einem Brand

Wenn es zu dem ungünstigen Fall kommt, dass bei Ihnen in der Wohnung oder dem Haus ein Brand ausbricht, rufen Sie zuerst die 112. Erst dann greifen Sie zum Feuerlöscher, aber nur, wenn Sie sich sicher im Umgang damit fühlen und der Brand erst noch entsteht. Ansonsten, so der Ratschlag der Feuerexperten, verlassen Sie sofort das Gebäude. Sollten sich mehrere Personen in Ihrem Haushalt befinden, kann eine Person die Feuerwehr verständigen, während die andere Person mit dem Feuerlöscher versucht, den entstehenden Brand zu löschen. Verlassen Sie das Gebäude auch bei starker Rauchentwicklung oder wenn der Brand schon zu groß ist. Gerade Rauchgase können schnell lebensgefährlich werden.

Die Berliner Feuerwehr gibt auf ihrer Website außerdem hilfreiche Tipps dazu, wie welche Brände mit einem Feuerlöscher zu löschen sind. Beispielsweise soll man bei Flächenbränden immer von vorne und unten löschen und vor allem nicht die Flammen, sondern das Brandgut löschen. Halten Sie bei jedem Brand außerdem mindestens einen Meter Abstand, besser mehr. Ein guter Feuerlöscher schafft das Löschen auch aus so einer Entfernung.

Dauerdrucklöscher oder Feuerlöscher mit Treibmittelflasche?

Bei der Wahl des Feuerlöschers sollten nicht nur die Brandklassen beachtet werden, sondern auch, ob das Löschmittel mit Dauerdruck oder einer innen bzw. außen liegenden Treibmittelflasche aus dem Feuerlöscher gedrückt wird.
 
Dauerdrucklöscher sind günstiger in der Anschaffung, aber teurer in der Wartung. Bei Feuerlöschern mit innen oder außen liegender Treibmittelflasche ist es genau umgekehrt. Vorteil bei letzterem: Das Treibgas ist hermetisch abgeschlossen und kann nicht nach und nach austreten. Solche Feuerlöscher gelten daher als sehr langlebig. Ein Dauerdrucklöscher sollte ein Manometer haben. Daran können Sie erkennen, ob der Feuerlöscher einsatzbereit ist. Ist der Zeiger im grünen Bereich, ist der Druck noch ausreichend, um zu löschen.
 
Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden: Der Feuerlöscher sollte alle zwei Jahre von einem qualifizierten Brandschutzbetrieb gewartet werden.

Alternative Löschspray?

Löschsprays sind kleine Sprühdosen mit rund 600 ml Löschmittel. Sie sind für Brände in ihrer Entstehungsphase konzipiert und können diese bei richtiger Handhabung schnell und effektiv löschen. Einfach die Kappe abmachen, schütteln und kräftig auf die Flammen sprühen. Ein Löschspray ersetzt allerdings keinen Feuerlöscher nach DIN EN 3. Wenn Ihnen ein Feuerlöscher aber zu schwer oder zu umständlich in der Anwendung ist, ist ein Löschspray immer noch besser, als gar kein Löschmittel griffbereit zu haben. In einem umfangreichen FAQ zu Löschmitteln empfiehlt Stiftung Warentest außerdem, auf die Haltbarkeit von Löschsprays zu achten. Diese sollte mindestens vier Jahre in der Zukunft liegen.

Fazit

Für den Privatgebrauch sind vor allem Schaum- und Pulverlöscher sinnvoll. Diese sollten aber nicht zu leicht (wenig effektiv) oder zu schwer (schlechte Handhabung) sein. Experten empfehlen daher für zu Hause einen Feuerlöscher mit 6 kg Löschmittel. Wichtig: Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Feuerlöscher nach DIN EN 3 geprüft wurde.
 
Am Ende gilt aber wie immer: Sicherheit im Haushalt im Umgang mit Feuer und Hitze geht vor. Und überlassen Sie die Löscharbeiten im Zweifel den Profis.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 01.12.2023.