Ein Mann bedient eine Klimaanlage (Quelle: imago images / Panthermedia)
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Mo 03.07.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 5 Minuten - Klimaanlagen: alles zur teuren Erfrischung - und Alternativen

Klimagerät ist nicht gleich Klimagerät. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Kühltechniken vor und vergleichen die Geräte.

Der Sommer ist da und es wird heiß! Wenn nicht diese Woche, dann nächste. Doch wie können Sie sich abkühlen, wenn sich das Haus oder die Wohnung erstmal aufgeheizt haben? Das Lüften in den frühen Morgenstunden hilft hier nur für kurze Zeit. Sollte es also vielleicht doch eine Klimaanlage sein? Oder reicht ein Ventilator?
 
Stiftung Warentest hat in den vergangenen drei Jahre diverse Klimageräte getestet, darunter mobile Klimageräte (Monoblock) und 2022 und 2023 dann ausschließlich stationäre, sogenannte Splitgeräten. Und wem eine Klimaanlage zu teuer ist: Die Tester haben sich auch unterschiedliche Ventilatoren genauer angesehen.

Splitgeräte: Schnelle Kühlung hat seinen Preis

Sogenannte Splitgeräte werden fest installiert. Sie bestehen aus einer Innen- und einer Außeneinheit. Nur eine schmale Kältemittelleitung muss durch die Wand nach draußen gelegt werden, denn durch sie wird die Wärme aus dem Raum befördert. Splitgeräte dürfen allerdings nur von Fachleuten eingebaut werden - und das kostet wieder.
 
Im Test: Insgesamt 19 Splitgeräte für den Festeinbau zu Preisen von 700 bis rund 2.600 Euro. Zwölf Geräte schnitten "gut" ab, fünf "befriedigend" und zwei "ausreichend" - die guten Geräte sind allerdings auch die teuereren, das günstigste gute Gerät im Test kostet rund 1.000 Euro.

Hohe Energiekosten und klimaschädliche Kühlmittel

Splitgeräte brauchen relativ wenig Zeit zum Herunterkühlen des Raumes. Die Geräte von LG und Mitsubishi benötigen nur sieben Minuten. Im Schnitt müssen Sie bei Klimageräten mit Stromkosten zwischen rund 380 und 1.400 Euro rechnen - über zehn Jahre.
 
Nachhaltig für die Umwelt sind die Geräte nicht: Splitgeräte enthalten klimaschädliche Kältemittel. Das getestete Gerät von Toshiba enthält verhältnismäßig viel Kältemittel und ist nach Aussage des Verbrauchermagazins nach zehn Jahren Gebrauch und ohne fachgerechte Entsorgung genauso klimaschädlich wie ein Flug von Hamburg nach Lissabon.

Monoblöcke: Günstiger Preis, aber wenig effektiv

Getestet wurden 2021 auch mobile Klimageräte zu Preisen von 350 bis 575 Euro.
 
Die Monoblöcke werden im Wohnraum aufgestellt, saugen dort die warme Luft an und geben sie gekühlt wieder ab. Durch einen dicken Abluftschlauch, der aus dem Fenster gehängt wird, kann die überschüssige Hitze nach draußen geleitet werden. Eigentlich müsste man den dadurch entstehenden Spalt gründlich abdichten, was aber in der Regel nicht gelingt - ein Problem. Denn wenn die heiße Abluft nach außen transportiert wird, entsteht ein Unterdruck und warme Außenluft gelangt wieder in den Raum. Ein Teufelskreis.
 
Im Test zeigte sich, dass die Monoblöcke nicht mit den Splitgeräten mithalten können. Sie sind zwar in der Anschaffung günstiger, brauchen dabei aber bis zu 80 Minuten, um einen Raum herunterzukühlen. Kein Wunder, denn der Abluftschlauch erhitzt sich auf bis zu 65 Grad. Das kostet Energie: 140 bis 250 Kilowattstunden pro Sommer errechnen die Tester. Das Ergebnis: Alle fünf Geräte im Test kamen nur auf ein "Ausreichend".

Eine Frau arbeitet mit ihrem Laptop an einem Esstisch, auf dem ein Tischventilator steht (Quelle: imago images/Hollandse Hoogte)
Alternative Ventilator

Wem die Anschaffung einer Klimaanlage zu teuer oder zu umständlich ist, der greift auf einen Ventilator zurück. Doch auch hier gibt es Unterschiede: Stiftung Warentest hat 2020 und 2022 insgesamt 12 Tisch-, 15 Stand- und 11 Turmventilatoren getestet. Kosten: 20 bis 400 Euro. Allen gemein ist jedoch: Sie wirbeln die warme Luft nur herum. Der Kühlungseffekt entsteht durch den dabei entstehenden Wind.
 
Entscheidend für die Testerinnen und Tester waren der Luftstrom, der Stromverbrauch, die Lautstärke, die Sicherheit und die Handhabung. Nur wenige Testgeräte haben einen angenehmen Luftstrom erzeugt, viele waren zu laut, um sie zum Beispiel ins Schlafzimmer zu stellen. Testsieger in den drei Produktgruppen kommen von Maeco, Rowenta und Brandson.
 
Positiv: Der Stromverbrauch ist bei vielen Ventilatoren überschaubar - für 90 Tage à zehn Stunden Betrieb errechnete Stiftung Warentest beim sparsamsten Gerät Kosten von rund 2,20 Euro. Bei einem Turmventilatoren waren allerdings fast 19 Euro.

Fazit

Wer mit einem Klimagerät gegen die Sommerhitze ankämpfen möchte, sollte sich genau überlegen, ob sich die teilweise hohen Anschaffungs- und Betriebskosten wirklich lohnen. Auch wenn die Splitgeräte teurer sind, so kommen sie am effektivsten gegen die Wärme an. Alles andere ist herausgeschmissenes Geld.
 
Wem ein bisschen Wind in der Wohnung reicht, der kann auch auf einen Ventilator zurückgreifen. Wenn Sie diesen beim Lüften ins Fenster stellen, strömt die kalte Morgenluft sogar schneller zu Ihnen herein.

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