Eine Frau mit Mütze lehnt an ihrem Mietwagen (Quelle: IMAGO/Westend61)
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Mobilität | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Mietwagen: Mit diesen Tipps günstig buchen

Die Reise steht, jetzt fehlt noch der Mietwagen. Mit einigen Tipps und Tricks lässt sich der jetzt günstig buchen. Wir haben die Empfehlungen der Profis!

Wer hat gerade Buchungslust? Man kennt es: Das Jahr liegt noch einigermaßen unbeschrieben vor uns, und schon wollen wir es mit kleinen Inseln der Glückseligkeit füllen. Dort ein Wochenende draußen, da eine längere Reise. Die grobe Urlaubsplanung ist bei vielen schon fortgeschritten, deshalb ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sich um einen Mietwagen am Urlaubsort zu kümmern.
 
Denn: Wer früh bucht, bekommt noch gute Angebote und die gewünschte Fahrzeugklasse. Im vergangenen Jahr konnten Frühbucher zum Beispiel - weltweit gesehen - durchschnittlich 22 Prozent sparen, so die Rechnung des ADAC. Also jetzt: Glückseligkeit planen!

Mietwagen früh und mit kulanten Storno-Regeln buchen

"Je näher der Ferienbeginn rückt, desto stärker steigen die Mietwagenpreise - insbesondere an den beliebtesten Urlaubsorten", so Andreas Schiffelholz von Check24. Findet man später ein günstigeres Angebot, ist in vielen Fällen eine kostenlose Stornierung bis zu 24h vor Anreise möglich - so der Tipp der Preisvergleicher. Ein Widerrufsrecht besteht bei der Online-Buchung eines Mietwagens nämlich nicht. Auf die Stornoregelungen bei der Buchung also unbedingt achten.

So lässt sich Ärger mit dem Mietwagen vermeiden

Alle weiteren Tipps, um Mietwagen günstig zu buchen

• Reisende sollten laut ADAC bei international agierenden Anbietern buchen. Zum einen seien die Standards bei technischer Ausstattung und Sauberkeit hier hoch, zum anderen gebe es in den meisten Fällen Stationen an den Flughäfen, was teure und umständliche Transfers erspare. Die kleine billige Autovermietung vor Ort? Sollen wir uns abschminken, so der Rat der Expert:innen. Extratipp: Wer direkt beim Mietwagenunternehmen bucht, hat bei Problemen nur einen Ansprechpartner.
 
• Oft sind die preislichen Unterschiede zwischen der kleineren und der nächstgrößeren Fahrzeugklasse online nur sehr gering. Ein Upgrade vor Ort ist dagegen immer teurer.
 
• Für Extras wie Einwegfahrten, zusätzliche Fahrer oder Navis fallen je nach Anbieter unterschiedlich hohe Zusatzkosten an. Diese unbedingt auch vergleichen. Und nicht vergessen, die Inklusivkilometer-Regelungen anzusehen!
 
• Zusätzlich natürlich auch die Kosten inklusive Versicherungen – am besten einer Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung – vergleichen. Die Versicherungssumme der
Haftpflicht sollte dabei mindestens eine Million Euro betragen, rät der ADAC. Und Glas, Felgen und Reifen sollten mitversichert sein - denn dort sind Schäden am häufigsten. Vorsicht bei weiteren Versicherungen, die vor Ort noch dazugebucht werden können.
 
• Die 24-Stunden-Regelung kann man ruhig vollends ausnutzen - aber nicht überziehen, sonst zahlt man gleich einen Tag mehr.
 
• Mit der verbraucherfreundlichen Tankregelung "voll-voll" zahlen Kundinnen und Kunden nur für den Sprit, den sie auch tatsächlich verfahren, und vermeiden so die meist teure Betankung durch den Vermieter.
 
• Bitte beachten: Auf dem Onlineportal wird der Mietwagen nur reserviert, der Vertrag wird vor Ort beim Anbieter unterschrieben. Laut dem Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) gibt es immer wieder schwarze Schafe in der Branche, die Zusatzprodukte wie Zusatzversicherungen und Extras auch ohne Wissen des Mieters auf die Rechnung setzen. "Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Online-Buchung und Vertrag inhaltlich übereinstimmen. Bevor Sie den Mietvertrag unterschreiben, sollten Sie diesen unbedingt prüfen", rät das EVZ. Ist der Mietvertrag in einer anderen Sprache verfasst, kann man ihn mithilfe von Handykamera und einer entsprechenden Übersetzungs-App übersetzen lassen.
 
• Wer zu spät am Urlaubsort ankommt - etwa wegen eines ausgefallenen Fluges - steht oft ohne Mietwagen da: Der Vermieter hat ihn anderweitig vergeben, die sogenannte No-show-Klausel greift. Abkassiert wird dennoch, denn der Wagen ist in den meisten Fällen ja vorab schon online bezahlt oder angezahlt worden. Große Vermittler mit ungünstigen No-show-Klauseln für Verbraucher sind laut EVZ Rentalcars, DoYouSpain und Argus Car Hire. Um sich davor zu schützen, hilft es einerseits, direkt beim Autovermieter zu buchen, nicht bei den lokalen Vermittlern. Andererseits kann man versuchen, ein Angebot zu finden, das keine Anzahlung verlangt - oder die No-show-Klauseln ganz genau vergleichen.

Vorsicht vor dem Kreditkarten-Trick bei der Mietwagen-Abholung

Ganz wichtig laut den Verbraucherschützer:innen des EVZ: "Prüfen Sie im Vorfeld, ob Ihre Kreditkarte den Anforderungen des Vermieters entspricht; ob dieser zum Beispiel Debitkarten akzeptiert, ob die Karte auf die Hauptfahrerin bzw. den Hauptfahrer ausgestellt ist, oder ob das Kreditlimit ausreicht."
 
Dem Verbraucherzentrum lagen 2024 Beschwerden über mehrere Autovermieter vor, die am Schalter die Annahme einer Debitkarte zur Hinterlegung einer Kaution verweigert haben, darunter Goldcar, Active Car Rental und ClickRent.
 
Die Argumentation der Vermieter: Nur mit einer "echten" Kreditkarte sei die Hinterlegung der Kaution möglich. Die meisten in Deutschland ausgegebenen kostenlosen Kreditkarten (Visa und Mastercard) sind mittlerweile allerdings Debitkarten. Dies sollte auch auf der Karte vermerkt sein. "Echte" Kreditkarten kosten in der Regel extra. Manche Autovermieter verweigern dann die Herausgabe des Fahrzeugs oder verlangen den Abschluss einer Zusatzversicherung.
 
Das EVZ rät, dass man sich in dem Fall direkt bei der Geschäftsleitung und beim Vermittler beschwert und dies dokumentiert. Aus Sicht des EVZ gibt es keinen Grund, der gegen die Hinterlegung einer Kaution mit einer Debitkarte spricht.

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Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von ADAC, Check24, EVZ, 11.02.2025.