Eine Frau steht vor einer Fluganzeige im Flughafen. Alle angezeigten Flüge sind gestrichen. (Quelle: Picture Alliance)
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Fr 04.12.2020 | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Reisen: Beschwerden auf Rekordhoch

Schlichtungsstelle verzeichnet dieses Jahr mehr als 40.000 Beschwerden

Die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) kümmert sich vor allem um Reisekosten-Rückerstattungen. Im Jahr der Corona-Krise hat sie mehr Verbraucherbeschwerden erhalten als je zuvor. Laut der Deutschen Presse-Agentur erwartet die SÖP bis Ende Dezember insgesamt rund 41.000 Anträge von Reisenden. Damit legte die Beschwerdezahl im Vergleich zum Vorjahr um fast 60 Prozent zu.

Großteil der Rückerstattungsansprüche im Flugverkehr

Bei fast 84 Prozent der Beschwerden ging es um den Flugverkehr. Laut SÖP boten viele Airlines ihren Kunden als Reisekostenerstattung einen Gutschein an, viele Kunden bestanden allerdings auf einer Geldzahlung. So war es laut EU-Kommissionsbeschluss im März auch rechtens. Trotz Zusicherung der Airline, das Geld zu überweisen, kam es häufig nicht beim Kunden an.

Beschwerden auch bei der Bahn

Die restlichen Beschwerden mit rund 13 Prozent gab es vor allem im Bahnverkehr. Die Bahn bot anfangs eine Kulanzregelung an, mit der Kunden erworbene Tickets in einen drei Jahre gültigen Gutschein umwandeln konnten. Doch dann änderte die Bahn die Regelung. Fahrkarten waren fortan nur noch bis Ende Oktober gültig. Zudem ließ sich die Fahrstrecke nicht mehr ändern. Das ärgerte laut SÖP viele Bahnkunden.

In rund acht von zehn Fällen erfolgreich

Insgesamt konnte die SÖP nach eigenen Angaben in rund 80 Prozent der Fälle dafür sorgen, dass die Reisenden mit ihrem Anliegen erfolgreich waren. Seit 2010 kümmert sich die Stelle um Probleme bei Flug-, Bus-, Bahn- und Schiffsreisen. In den meisten Fällen geht es um eine Entschädigung bei Verspätungen oder Ausfällen von Flügen und Bahnfahrten. Rund 400 Verkehrsunternehmen beteiligen sich an dem Schlichtungsverfahren, das sie selbst finanzieren.