Click & Collect Schild an geschlossenem Laden (Quelle: imago images / Hans Lucas)
Bild: imago images / Hans Lucas

Di 26.01.2021 | Beitrag | Lesedauer etwa 6 Minuten - Lockdown: geklickt und abgeholt

Was gibt's wo?

Der Lockdown zieht sich. Aktuell noch bis 7. März, das heißt Geschäfte, Cafés und Dienstleister bleiben mindestens solange noch geschlossen. Was vor ein paar Wochen noch aufgeschoben werden konnte, muss jetzt vielleicht doch dringend mal angeschafft werden. Doch wo bekommen wir die Sachen her?
 
Wer nicht nur auf Online-Händler setzen möchte oder einen Artikel doch etwas schneller braucht, hat auch in der aktuellen Situation noch allerlei Möglichkeiten, Produkte zu kaufen - und im Idealfall dabei lokale Händler zu unterstützen.

Kein Hamster-Comeback

Nach wie vor gilt: Wir kaufen bedarfsgerecht ein, also in der Regel nur das, was wir bis zum nächsten Einkauf brauchen oder was gerade fehlt. Nachdem im Frühjahr 2020 während des ersten Lockdowns noch Klopapier, Mehl, Nudeln und Seife zur Mangelware wurden, sind die Regale inzwischen meist gut gefüllt und normales Einkaufen ist möglich - Sprecher der großen Handelsketten Edeka, Rewe und Lidl sehen keinen Grund zur Sorge, dass es in Zukunft leere Regale geben wird.
 
Auch der Handelsverband Lebensmittel (BVLH) gibt Entwarnung. "Die Belieferung der Lebensmittelgeschäfte mit frischem Obst und Gemüse ist nach unseren Erkenntnissen gesichert. Versorgungsengpässe sehen wir momentan nicht", erklärte ein Sprecher.
 
Zukünftige Engpässe beim Warenfluss innerhalb der EU aufgrund von Corona-Beschränkungen seien aber nicht ausgeschlossen. Der Deutsche Fruchthandelsverband fordert deswegen EU-weite Regelungen, um den reibungslosen Güterverkehr und dadurch die Versorgung mit Obst und Gemüse sicherzustellen. 

Produkte des täglichen Bedarfs

Auch wenn es keine Engpässe gibt, bleibt die Frage: Wo gibt's was?
 
Wer nicht ins Geschäft möchte oder kann oder gerade lieber nicht so viel unter Menschen ist, kann beispielsweise die zahlreichen Lieferdienste und Abholservices für Produkte des täglichen Gebrauchs nutzen.
 
Neben den bereits seit einigen Jahren auf dem Markt tätigen Lieferdiensten der großen Supermarktketten Edeka (Bringmeister) und Rewe, gibt es mit Gorillas und Schnelle Sachen zwei neue lokale Konzepte im Berliner Zentrum, die taggleich oder sogar innerhalb von Minuten liefern, während Frischepost auf Produkte aus Berlin und Brandenburg setzt. Diese sind eine Alternative, wenn alle Lieferslots der "Großen" corona- und winterbedingt mal wieder ausgebucht sind.
 
Einige Supermarkt-Filialen bieten eine Abholung an, teils sogar an speziellen Abhol-Schaltern.
 
Der Lieferservice von Real wurde an Kaufland verkauft und ist aktuell nicht mehr verfügbar. Wer Artikel der großen Bio-Ketten Alnatura, Denn's und Bio Company möchte, muss vor die Tür - Lieferung oder Abholung gibt es hier nicht.
 
Wer es edler mag, kann auf die Delikatessen-Abteilungen von Galeries Lafayette, KaDeWe und Galeria zählen - auch die bleiben auf.
 
Weiterhin geöffnet haben auch Tierbedarfsläden, um die Versorgung unserer flauschigen, beschuppten oder befiederten Mitbewohner zu garantieren.

Drogerieartikel

Drogerien haben während des Lockdowns nach wie vor auf, für Körperpflege und Reinigungsmittel ist also gesorgt. Einige Ketten bieten sogar eine Verfügbarkeitsanzeige online an, sodass wir nicht vergebens lostrotten müssen.
 
Bei Dm gibt es neben der Paketlieferung auch die Möglichkeit der Expressabholung in der Filiale, bei vorrätigen Artikeln innerhalb von drei Stunden. Für Inhaber eines Dm-Kundenkontos ist diese kostenlos, für alle anderen fallen 2,95 Euro Servicepauschale an.
 
Rossmann bietet die Abholung von Online-Bestellungen in der Filiale an, diese ist dafür ab 20 Euro kostenlos.
 
Die Drogeriekette Müller liefert erst seit Kurzem überhaupt nach Hause, allerdings nur Spielwaren und Parfümerie-Artikel.

Baumärkte

Wer den Lockdown zur Verschönerung oder Renovierung der Wohnung nutzen möchten, oder der Wunsch nach einem neuen Sofa und etwas Wandfarbe nach Monaten zu Hause nun doch etwas dringender ist, kann bei vielen Händlern auf Click & Collect setzen. Click & Collect bedeutet: Online über die Website bestellen (click) und direkt bei der ausgewählten Filiale abholen (collect). Ob eine Lieferung nach Hause oder die Abholung gewünscht ist, wählt man meist direkt im Warenkorb oder im Verlauf des Bestellabschlusses.
 
Bei den großen Baumärkten, Bauhaus, Hellweg, Hornbach, Obi oder Toom ist neben der Online-Bestellung auch eine Reservierung und Abholung am Markt möglich. Teilweise steht die Bestellung innerhalb weniger Stunden zur Abholung bereit. Normaler Einkauf ist nur noch Handwerkern und Gewerbetreibenden gestattet, Zutritt ist nur mit Gewerbeschein möglich.
 
Obi und ausgewählte Filialen von Toom bieten ab 100 Euro eine kostenlose Lieferung in einem Radius von 30 bzw. 20 Kilometern an. Auch bei den anderen Märkten ist eine Lieferung möglich - diese muss aber in der jeweiligen Filiale angefragt werden, die Kosten sind unterschiedlich.
 
Eine Ausnahme sind Brennstoffe und Streusalz, die in manchen Filialen an alle Kunden verkauft werden dürfen.

Möbelhäuser

Auch große Möbelhäuser bieten Click & Collect an.
 
Bei Ikea steht die Bestellung meist schon am nächsten Tag zur Abholung bereit. Neben Möbeln lassen sich hier auch Kerzen, Kissen und andere Markthallen-Artikel abholen. Die Servicegebühr beträgt zehn Euro, es muss ein einstündiger Slot für die Abholung gewählt werden.
 
Die Höffner-Filialen in Berlin und Brandenburg bieten an drei Tagen der Woche eine Warenabholung an.
 
Ob bei kleineren Händlern eine Abholung möglich ist, erfahren Sie meist über die Websites bzw. die Social-Media-Kanäle, aber auch ein kurzer Anruf hilft. Viele Händler sind momentan flexibel und freuen sich über jeden Kauf.

Elektrogeräte

Ist die Kaffeemaschine kaputt? Oder muss nun doch ein größerer Fernseher her? Auch die Elektronikfachmärkte bieten in fast allen Filialen Click & Collect an. Gerade kleinere, gut zu transportierende Geräte stehen auch kurzfristig zur Abholung bereit.
 
Einzig bei Elektrogroßgeräten, also sogenannter Weißer Ware, gibt es einige Probleme. Zum einen ist die Verfügbarkeit momentan nicht die beste, zum anderen erfolgt eine Lieferung oft nur bis zur Bordsteinkante oder Haustür. Auch die Installation wird meist nicht angeboten, um das Infektionsrisiko einzudämmen. Wer also nicht gerade auf ein neues Gerät angewiesen ist, wartet am besten noch ein bisschen.

Bücher, Spielzeug, Schreibwaren

Buchhändler, Geschäfte für Baby-Bedarf und Schreibwarenläden dürfen auch nach den neuesten Beschränkungen weiterhin öffnen. Damit soll sichergestellt werden, dass sowohl Schulkinder als auch Menschen im Homeoffice weiterhin einfach an Schreib- und Lernmaterialien kommen und Baby-Artikel stets zur Verfügung stehen.

Und sonst?

Leider lässt sich nicht allgemein sagen, welche Geschäfte Abholung anbieten. Ein Blick auf die Website oder Social Media sollte mehr Auskunft geben. Viele Händler sind dazu übergegangen, die Öffnungszeiten bei Google stets aktuell zu halten - Sie erkennen das unter anderem am Hinweis unter den Öffnungszeiten, wann und von wem diese zuletzt geändert wurden.
 
Hilft alles nichts, verrät ein Anruf oft mehr.
 
Immerhin: Friseurläden sind ab 1. März wieder auf.