Spätestens mit dem Start des 9-Euro-Tickets werden Bahn und Öffis auch für viele Autofahrer:innen interessant. 42 Prozent der Haushalte, in dem es ein Auto gibt, gaben im ARD-Deutschlandtrend an, das Ticket nutzen zu wollen, 23 Prozent haben sogar vor, ihre vier Räder öfter stehen zu lassen. Und während Sylt bibbert und andere Angst vor überfüllten Zügen haben, stocken Bahn, BVG und andere ordentlich auf, bei Personal und Material.

9-Euro-Ticket sorgt für noch mehr Züge

Obwohl der Sommerfahrplan der Bahn offiziell erst ab 12. Juni gilt, setzt das Unternehmen schon seit Monatsbeginn mehr Züge ein. DB Regio sorgt mit 50 zusätzlichen Zügen für 250 Fahrten und 60.000 Sitzplätze mehr. "Ausflugszüge" wie der RE3 nach Prenzlau oder der RE5 nach Neustrelitz werden an Wochenenden bis Rostock beziehungsweise Stralsund verlängert, sodass man direkt zum Strand kommt.
 
Zwischen Stralsund und Angermünde sowie Rostock und Neustrelitz werden ebenfalls an den Wochenenden zusätzliche Verbindungen mit Anschluss nach Berlin angeboten, die Linie RE7 fährt dann planmäßig auch an den Wochenenden mit einem zweiten Triebwagen zwischen Zossen – Berlin – Bad Belzig/Dessau.
 
Außerdem geht es jetzt wieder mit der Direktverbindung umstiegsfrei nach Sylt und zur Fähre nach Amrum/ Föhr.
 
"Da in den Sommermonaten mehr Freizeit- und Ausflugsfahrten unternommen werden, verstärkt die DB das Personal in Zügen und auf Bahnhöfen, vor allem auf touristischen Strecken. Über 700 Service- und Sicherheitskräfte für Ein- und Ausstiege und Unterstützung von Reisenden mit Gepäck oder Fahrrädern: das Vierfache im Vergleich zu bisherigen Sommermonaten. Dazu mehr mobile Teams für Wartung & Reinigung", twitterte der Verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stefan Gelbhaar, in einem Thread zum Thema.

Neue Verbindungen

Chemnitz wird wieder ans Fernverkehrsnetz angeschlossen: Intercity-Züge zwischen Dresden, Berlin, Rostock und der Ostseeküste halten hier dann wieder zweimal am Tag. Und Flensburg bekommt eine Direktverbindung nach Prag über Hamburg, Berlin und Dresden.

XXL im Fernverkehr

Die größten Veränderungen und Verbesserungen gab es bereits mit dem Fahrplanwechsel im Winter, wie etwa die dreimal tägliche Sprinter-Verbindung von Berlin nach Köln in unter vier Stunden.
 
Das ganze Jahr hindurch - nach Konzern-Aussagen alle drei Wochen - kommen neue XXL-ICE4 hinzu. "Mit einer Länge von 374 Metern und Platz für 918 Reisende kann der XXL-ICE fünfmal so viele Menschen befördern wie ein Mittelstreckenflugzeug", schreibt die Deutsche Bahn dazu in einer Meldung. Auf der Strecke München–Stuttgart–Frankfurt Flughafen–Köln–Dortmund–Hamburg würden künftig nur noch diese Züge eingesetzt, auch ab Berlin kommen diese neuen Riesenzüge immer öfter zum Einsatz.

Flixtrain: weiter geht's

Bei Flixtrain gibt es kein einzelnes Datum, an dem Fahrpläne angepasst werden, vielmehr hat jede einzelne Linie einen eigenen Sommerfahrplan.
 
So geht es ab 23.06.2022 mit der Linie FLX10 von Berlin nicht nur bis Stuttgart, sondern auch weiter bis nach Basel. Die Linie FLX35 von Hamburg über Berlin nach Leipzig hingegen verkehrt nur bis 9. Juni, dafür geht es bereits seit April mit Linie FLX30 von Aachen bzw. Köln über Berlin bis nach Leipzig oder Dresden.
 
Eine komplette Übersicht der Fahrpläne gibt es hier.

Niederbarnimer Eisenbahn: Ausflug mit Zug

Fahrplananpassungen gibt es im Sommer bei der NEB nicht, alle Fahrpläne behalten damit ihre Gültigkeit. Eine komplette Übersicht gibt es hier. Allerdings kommen im Sommer verschiedene Sonderfahrten zu Ausflugszielen wie von Berlin nach Lagow hinzu.

ODEG: Alles wie immer

Bei der ODEG gilt auch im Sommer der bisherige Fahrplan, eine Übersicht über Fahrplanänderungen aufgrund von Bauarbeiten und anderen Störungen gibt es hier.