Bei Heizlüftern besteht Überhitzungsgefahr (Quelle: IMAGO / Robert Poorten)
Bild: IMAGO / Robert Poorten

Mo 12.09.2022 | Beitrag | Lesedauer etwa 6 Minuten - Heizen: nicht zu viel, nicht zu wenig

Bei zu viel Hitze besteht Brandgefahr, bei zu wenig Wärme kann es zu Schimmel- und Frostschäden kommen. Sicherheit und Sparpotenziale liegen dazwischen.

Der Winter naht, die Heizkosten sind hoch - kein Wunder, dass wir uns vor Energiespartipps kaum noch retten können. Aber einfach zwischendurch die Heizung abzudrehen, ist nicht immer eine gute Lösung. Und auch bei der Verwendung von Heizlüftern muss einiges beachtet werden. Darauf weist unter anderen der aktuelle Report des Institutes für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS) hin.

Heizlüfter: Brandgefahr bei Überhitzung

Der Betrieb von Heizlüftern ist relativ teuer, dennoch sind sie als Zusatzheizung sehr beliebt. In den zurückliegenden Monaten meldeten Händler:innen sogar Rekordverkäufe. Um Brände durch Überhitzungen zu vermeiden, müssen bei der Nutzung allerdings ein paar Punkte beachtet werden:
 
- Generell sollten die Geräte nicht unbeaufsichtigt betrieben werden.
 
- Der Mindestabstand zu brennbaren Gegenständen ist vom Gerät abhängig und nicht allgemein vorgeschrieben. Beachten Sie die Herstellerangaben und wählen Sie den Abstand im Zweifel großzügig.
 
- Der Luftstrom direkt am Gerät kann in kurzer Zeit Material in Brand setzen. Darum dürfen Heizlüfter auf keinen Fall abgedeckt werden.
 
- Moderne Geräte sind in der Regel mit einem Umkippschutz ausgestattet, der die Heizfunktion unterbricht, wenn das Gerät umkippt. Bei Heizlüftern ohne diese Sicherheitseinrichtung ist ein sicherer Stand besonders wichtig.

Wenn Energiesparen teuer wird

Aber auch zu wenig Wärme kann Schäden anrichten, wie das folgende Beispiel der IFS zeigt:
 
In einer Dachgeschosswohnung war der Fußboden großflächig mit Wasser bedeckt, und es bahnte sich bereits seinen Weg in die darunter liegenden Stockwerke, als die Eigentümerin die Tür aufschloss und den Schaden entdeckte. Das Wasser war aus dem Anschluss einer Geschirrspülmaschine ausgetreten, der sich im Bereich des Drempels befand. Die Anschlussleitungen verliefen durch die dahinterliegende Abseite. Bei der Laboruntersuchung der betroffenen Komponenten fand der mit diesem Fall beauftragte Gutachter Risse im Anschlussstutzen aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Sie waren durch einen starken Druckanstieg von innen entstanden: Das klassische Bild eines Frostschadens.
 
Zum Schadenzeitpunkt war die Heizungsanlage des Hauses funktionstüchtig und die betroffene Ferienwohnung beheizt. Allerdings hat die Beheizung nicht ausgereicht, um die Bauteile in der Abseite hinter der Leichtbauwand vor Frost zu schützen, obwohl sich der nächste Heizkörper nur ein paar Meter von der Leckagestelle entfernt befand. Die Installation samt Geschirrspüler war rund zehn Jahre alt, und es waren nie Probleme aufgetreten. Vor der Schadenentdeckung hatte es jedoch ein paar Frostnächte mit Temperaturen von bis zu -15 °C gegeben, und vor diesen tiefen Werten war die Installation bei der gewohnten Heizkörpereinstellung nicht ausreichend geschützt.

Schäden vorbeugen durch kluges Heizen

Damit das Energiesparen am Ende nicht teuer bezahlt wird, muss die Beheizung dem Zustand der Immobilie, der wasserführenden Installation und den Wetterbedingungen angepasst werden. Entsprechend heikel ist es, die Heizung einfach herunterzudrehen, um die Kosten zu senken. Während intensiven Frostphasen etwa muss die Heizung stärker aufgedreht werden. Eine pauschale Aussage zum frostsicheren Betrieb ist darum nicht möglich. Wichtig ist vor allem, die Schwachstellen zu kennen. Dabei hilft z.B. der kostenfreie IFS-Wintercheck.

Ein Beitrag von LW mit Material des IFS.