Winterweizen wird mit einem Mähdrescher geerntet (Quelle: IMAGO / Martin Wagner)
Bild: IMAGO / Martin Wagner

Mi 13.09.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Lebensmittel-Studie: Schadstoffe unter der Grenze

Lebensmittel in Deutschland sind sicher. Das hat eine groß angelegte Studie des Bundesinstitut für Risikobewertung ergeben. Hier sind die ersten Ergebnisse.

Das Fleisch ist mal wieder etwas zu dunkel angebraten? Das Gemüse ist mit Pestiziden belastet? Die Eier beinhalten nicht nur Proteine, sondern auch jede Menge Dioxine? In unseren Lebensmitteln sind leider nicht nur wertvolle Nährstoffe, sondern auch immer wieder Schadstoffe zu finden. Mal liegt es am Anbau, mal an der Zubereitung – die Gründe sind ganz unterschiedlich.
 
Doch wie viele dieser unerwünschten Stoffe nehmen wir durch unser Essen auf und welche Lebensmittel sind möglicherweise besonders belastet? Das wollte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) herausfinden und hat in den letzten Jahren die sogenannte MEAL-Studie durchgeführt. Jetzt wurde der Abschlussbericht veröffentlich - mit positivem Ergebnis: Die Lebensmittelsicherheit hat in Deutschland einen hohen Standard.

Risiken von Lebensmitteln rechtzeitig erkennen

MEAL, das steht für "Mahlzeiten für die Expositionsschätzung und Analytik von Lebensmitteln". Die MEAL-Studie ist eine sogenannte "Total-Diet-Studie" (TDS). Bei dieser Methode wird das Essverhalten der Bevölkerung abgebildet. Seit 2015 hat das BfR-Team 90 Prozent der in Deutschland am meisten verzehrten Lebensmittel, genauer 356 zubereitete Nahrungsmittel und Gerichte, auf erwünschte und unerwünschte Substanzen untersucht - darunter Schwermetalle, Pflanzenschutzmittelrückstände und verschiedene Nährstoffe. Ziel einer solchen TDS ist es mögliche Lebensmittelrisiken früh zu erkennen.

Tierische Lebensmittel besonders mit Dioxinen belastet

Dafür hat das BfR die 356 Lebensmittel und Gerichte so zubereitet, wie es die Menschen in Deutschland typischerweise tun, und im Labor untersucht. Neben Lebensmitteln wie Brot oder Kartoffeln, die hier zu Lande öfter auf dem Teller landen, wurden auch Lebensmittel untersucht, die eher bekannt für ihren hohen Gehalt von Schadstoffen sind, wie beispielsweise Muscheln.
 
Die Analyseergebnisse - 140.000 (!) sind es insgesamt - werden nun nach und nach aufbereitet und veröffentlicht, darunter beispielsweise die Belastung von Lebensmitteln mit Dioxinen. Die Schadstoffe entstehen laut BfR "als Nebenprodukte vor allem bei Verbrennungsprozessen (zum Beispiel Verbrennung von Haus- und Sondermüll), auch bei Waldbränden und Vulkanausbrüchen. Dioxine haften an Staubpartikeln und verbreiten sich auf diese Weise in der Umwelt." Auch wenn bei der MEAL-Studie die höchsten Dioxin-Gehalte in tierischen Erzeugnissen wie Fisch, Butter, Milchprodukten, Leber und Fleisch gefunden wurden, hat kein Lebensmittel die EU-Grenzwerte überschritten.

Zu wenig Jod in Lebensmitteln?

Bereits vor einigen Monaten hatte das BfR Ergebnisse einer Untersuchung zur Jodzufuhr über Lebensmittel veröffentlicht. Auch diese sind Teil der MEAL-Studie. Es wurde festgestellt, dass die Versorgung mit Jod bei manchen Menschen nicht ausreichend sei, woraufhin entsprechende Empfehlungen angepasst wurden: nicht mehr Salz, sondern wenn, dann solle man zu Hause auf Jod-Salz zurückgreifen.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT.