Dafür haben sie einen speziellen Businessplan entworfen: Schritt 1 heisst Briefe verschicken an Kleinunternehmer.
 
Den Briefbogen versehen sie mit Doppeladler und EU-Symbol - das wirkt so amtlich, dass mancher der Empfänger sofort Haltung annimmt. In feinstem Behördendeutsch wird dann erklärt, das es jetzt ein „Zentrales Deutsches Firmenregister“ gibt und die Firma da eingetragen werden muss.
 
Schon wieder so eine dämliche Verordnung, seufzen die Firmenchefs – und viele tun das, was verlangt wird: Firma eintragen samt Gebühr von 400 Euro. Das Geld geht dann direkt ans Register - an Markus und Stefan. Dafür haben die beiden nicht nur ein Gebührenkonto eingerichtet. Sondern auch eine schicke Internetseite geschaltet, wo alles noch mal schön nachgelesen werden kann. So als Beleg für die Richtigkeit sozusagen...
 
Von nun an geht es mit der Wohlfühlkurve von Markus und Stefan aufwärts. Eine Gebühr nach der anderen läuft auf ihrem Konto ein. Und macht ihr Leben von an bunt, bunter, noch schöner. Ihr Firmenregister läuft super - bis zu jenem Tag, als bürokratieverdrossene Unternehmer doch genauer hinschauen und entdecken, das es das Konto von Markus und Stefan ist.
 
Der Richter zieht Bilanz: 400 Briefe haben die beiden mit Doppeladler und EUSiegel verschickt. 60Tausend Euro dabei eingenommen. Höchste Zeit also, auch Markus und Stefan in ein Register aufzunehmen – ins Strafregister.