Annika hat dazu aber garantiert keine Lust, denn Sebastians endloses Gerede ist ja ein Grund für das Erkalten der Leidenschaft. Als er trotzdem immer wieder mal nachfragen will, ignoriert sie es einfach.
 
Anfangs versteht das Sebastian sogar. Aber irgendwie steigt dann doch sein Frustpotential. Nach einem letzten Gesprächsversuch beschließt er, dringende Mitteilungen auf andere Weise in die Welt zu tragen.
 
In Annikas Wohngegend gibt es die eine oder andere leere Hauswand. Genau hier kehrt Sebastian nachts sein Innerstes nach außen. Sollen ruhig alle lesen, wie Annika wirklich ist. Da das Pinseln und Sprühen mächtig anstrengend sind, neigt Sebastian zu so einfachen Botschaften, dass am Tag danach den Lesern schon mal die Spucke wegbleibt... Auch Annika bleiben die Nachrichten nicht verborgen. Sofort erkennt sie Sebastians Handschrift. Na warte, denkt sich Annika und macht erst mal von jeder Wand ein Foto. Mit dem Packen geht sie zur Polizei und gibt gleich noch den Hinweis auf den Täter.
 
Vor Gericht schildert Sebastian seine seelische Notlage, wo es doch um die einstige Liebe ging, mit der er nur noch mal alles bereden wollte. Doch Beweisfotos sind Beweisfotos. Der Richter macht schnell klar, dass Beziehungsdinge so nicht in die Öffentlichkeit gehören. Und dass er in dem Fall auch kein Freund langer Gespräche ist.