Lara ist genervt. Mit Dreizehn findet man Väter sowieso peinlich. Ihrer aber stellt alles in den Schatten. Regelmässig schreibt Laras Vater dem Schulleiter und berichtet über "verrohte" Sitten am Gymnasium: "da wird doch auf dem Schulhof geraucht und getrunken. Und keiner schaut hin".... Nach den Briefen stellt sich jedoch immer raus ‑ nix dran. Zufrieden ist Laras Vater damit nicht. Seine nächste Chance wittert der 68-Jährige, als Tochter Lara zu Hause einen Anruf bekommt. Von der Klassenlehrerin. Als stiller Ohrenzeuge verfolgt er nun das Telefonat.... Die Klassenlehrerin erklärt doch tatsächlich, dass Tochter Lara betrogen habe. Der letzte Hausaufsatz sei nicht von ihr, sondern das Werk des Vaters. Nicht zu fassen, denkt sich Laras Vater. Er tut doch alles nur fürs Kind....Als er wieder Luft holen kann, setzt er den nächsten Beschwerdebrief auf. Gleich in Kopie an die Schulbehörde. Und erklärt schriftlich: Ich habe alles mitgehört. Die Antwort darauf hat es in sich: Laras Vater erhält eine Anzeige wegen "Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes".
 
Auch vor Gericht kann er sich nicht beruhigen: Ich darf nicht mithören und aufzeichnen, was mit der Tochter besprochen wird!? "Ja genau", erklärt ihm der Richter. Und geht sicher, das Laras Vater ihn auch hört.