
-
Viele Menschen freuen sich über die Lockerungen nach dem Shutdown und sind froh, wieder ins Café gehen und sich mit Freunden treffen zu können. Anderen aber gehen diese Lockerungen zu schnell und machen Angst. Gerade Menschen mit Vorerkrankungen sind verunsichert.
„Der Weg aus den Beschränkungen raus ist komplizierter als der Weg in die Beschränkungen rein“, sagt Mazda Adli. Er ist Stressforscher und Psychiater an der Flieder-Klinik in Berlin. Jeder Mensch müsse jetzt sein eigenes Tempo finden, das dem eigenen Sicherheitsgefühl entsprechen muss. Der Psychologe hält es für ganz normal, dass manche Menschen etwas mehr Zeit brauchen und vorsichtiger sind. Wer sich nicht wohl fühle beim Besuch im Café oder weiterhin den Kontakt zu anderen Menschen vermeiden möchte, sollte die Zeit gerne nehmen und weiterhin vorsichtig sein. Wer aber unter seinen Ängsten leider oder seine Ängste gar nicht loswerde, sollte sich mit anderen Menschen austauschen, die gelassener mit der derzeitigen Situation umgehen können. Mazda Adli rät zu einem Perspektivwechsel, denn es kann sehr hilfreich sein, wenn man sieht, wenn sich Freunde, Kolleginnen und Kollegen in dieser Zeit etwas gelassener verhalten.
Arndt Breitfeld im Gespräch mit Mazda Adli