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Silvia Höfer ist Hebamme und Autorin. Seit 1981 hilft sie, Kinder gesund auf die Welt zu kommen und unterstütz die jungen Eltern vor, während und nach der Geburt.
Silvia Höfer kam 1956 per Spontangeburt nach aus Schädellage auf die Welt, erzählt sie. Damals waren noch „Durchtrittsnarkosen“ und „Zangengeburten“ üblich. Die Kindersterblichkeit war damals 5 Mal höher als heute – die Müttersterblichkeit sogar 30 Mal höher. Später kam die Zeit der „programmierten Geburt“, sagt Silvia Höfer. Die Frauen gaben ihre Selbstbestimmung an der Kliniktür ab. Die Geburt wurde den technischen Möglichkeiten und optimierten Abläufen in der Klinik angepasst. Erst Anfang der 1980er Jahre entstanden die ersten Geburtshäuser, um andere Wege bei der Entbindung zu gehen. Viel wurde damals ausprobiert, was sich heute im Kreißsaal etabliert hat, wie breite Betten und Gebärwanne. Heute stehe bei Geburten die Frau im Mittelpunkt. Die natürlichen Prozesse bei der Geburt werden durch die technischen Möglichkeiten und das medizinische Knowhow unterstützt. Eingegriffen werde heute nur, wenn dies medizinisch notwendig sei, sagt Silvia Höfer.
Arndt Breitfeld im Gespräch mit Silvia Höfer