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Hanka Mittelstädt leitet eine Hühnerfarm in der Uckermark und findet, dass viel mehr Frauen in die Landwirtschaft gehen sollten – als ihre eigene Chefin.
Mit den Hühnern aufzustehen, ist für Hanka Mittelstädt normal. Ich Arbeitstag beginnt früh. Den Hof in Zollchow in der Uckermark hat sie von ihren Eltern übernommen und ihn vor sechs Jahren zu einem großen Legebetrieb ausgebaut. Heute hat sie neun Angestellte zum Sortieren und Verpacken der Eier – und 40.000 Hühner, die die Hauptarbeit leisten: täglich bis zu 38.000 frische Freilandeier legen. Ein Blick in den Stall macht Appetit auf Eiweiß und Dotter. Hier zwängen sich keine halbgerupften Hühner in elend engen Batterien. Auf Stroh laufen tausende weißer Hühner gackernd durcheinander.
In Deutschland werden nur etwa 11 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe von Frauen geleitet. Die Gleichstellung von Frauen und Männern liegt in dieser Branche noch in weiter Ferne. Dabei sind Frauen für diesen Job prädestiniert, findet Hanka Mittelstädt: „Wir sind, glaub ich, ein Stück weit strukturierter, was den Arbeitsablauf angeht. Wir beachten auch die soziale Komponente. Und ich glaube, wir haben auch ein Stück mehr Feingefühl für die Kolleginnen und Kollegen“.
Beitrag von Susanne Heim