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Jedes Jahr kommen 10.000 Kinder in Deutschland mit alkoholbedingten Schädigungen auf die Welt. Auch Mylene muss mit den Folgen des Alkoholmissbrauchs ihrer Mutter leben.
Mylene hat eine Form von FASD. Eine sogenannte fetale Alkoholspektrum-Störung. Eine vorgeburtliche Schädigung, verursacht durch den Alkoholkonsum der Mutter. Die heute 29-Jährige kann nicht richtig lesen und schreiben. Sie fährt nur in Begleitung mit dem Bus und lebt in der betreuten WG. „Nur durch Erzählung von meinem Vater und meiner Oma weiß ich, dass meine Mutter sehr viel getrunken hat in der Schwangerschaft. Und das kann sehr viele Bereiche im Gehirn treffen“, weiß Mylene.
10.000 Kinder pro Jahr kommen in Deutschland mit alkoholbedingten Schädigungen auf die Welt, mal schwächer, mal stärker ausgeprägt. 2012 hat Mylene den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen. Auch weil sie sie für ihre Beeinträchtigung verantwortlich macht: „Sie trägt auf jeden Fall einen Teil der Schuld. Ob sie es wusste, weiß ich nicht, aber für mich ist sie schuldig, ja.“
Trotz ihrer Schwierigkeiten im Alltag ist Mylene eine starke Persönlichkeit, die offen mit ihrer Geschichte umgeht. Für das FASD-Fachzentrum des Sonnenhofs ist sie als Referentin tätig, besucht regelmäßig Schulklassen und informiert dort darüber, was es bedeutet, ein Leben mit FASD zu führen.
Beitrag von Arndt Breitfeld