Ein Angeklagter im Gerichtssaal (Quelle: rbb)
Bild: rbb

- "Der Prozess von Budapest" gewinnt Europäischen CIVIS Fernsehpreis

Acht jeweils mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnungen gingen an drei Fernsehbeiträge, zwei Radioproduktionen, einen Serien-Pilotfilm, ein Webvideo und eine Internetseite. Außerdem wurden ein Ehrenpreis und ein Publikumspreis für Kinofilme vergeben. Dominante Themen der in diesem Jahr ausgewählten Programme waren Flucht, Asyl
und Rassismus.

Der Fernsehpreis im Bereich Information ging an die Dokumentation die rbb/ARTE-Koproduktion "Der Prozess von Budapest". Die Jury würdigte die Arbeit von Eszter Hajdú als "spannenden, hochaktuellen Justizfilm gegen Rassismus".

Zum Inhalt:
Für nicht wenige Beobachter war es die schwerste Strafsache Ungarns im 21. Jahrhundert: Knapp zweieinhalb Jahre dauerte der Prozess um die Mordserie an ungarischen Roma.

Zwischen Juli 2008 und September 2009 starben bei Anschlägen von Rechtsextremen insgesamt 6 Menschen, darunter ein fünfjähriges Kind. Weitere fünf Menschen wurden schwer verletzt.
Nach beispiellosen Pannen bei den polizeilichen Ermittlungen und dem Verdacht einer Verwicklung der Geheimdienste in die rassistisch motivierten Morde stand das Gericht von Anfang an unter enormen öffentlichen Druck.

Die ungarische Filmemacherin Eszter Hajdú hat exklusiv den Prozess gegen die drei Hauptangeklagten und ihren Komplizen beobachtet. Noch nie wurde ein Prozess gegen Neo-Nazis lückenlos im Gerichtssaal filmisch dokumentiert. Ihr Gerichtsdrama – ein beklemmendes Protokoll des Unfassbaren, das tiefe Einblicke in die ungarische Gesellschaft gewährt.
Nach fast 170 Verhandlungstagen wurden die Hauptangeklagten zu lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilt. Ist damit Gerechtigkeit für die Opfer erreicht?

Zur Produktion:
Die 93-minütige Dokumentation von Eszter Hajdú "Der Prozess von Budapest" entstand 2013 als eine Produktion der Miradouro Media in Koprodution mit rbb und Perfect Shot Films in Zusammenarbeit mit ARTE.