Presseinformation fusion6/2003 vom 25.03.2003 - Dagmar Reim zur Intendantin des RBB gewählt

Dagmar Reim (51), Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg des NDR, wird erste Intendantin des neuen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), der aus der Fusion von ORB und SFB hervorgeht. Sie ist damit zugleich die erste Frau an der Spitze einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt in Deutschland.

Der Rundfunkrat des RBB wählte sie in seiner vierten (nicht öffentlichen) Sitzung am Montag, dem 24. März 2003, in Berlin im vierten Wahlgang mit 21 Ja- und 7 Nein-Stimmen sowie 2 Enthaltungen in das neue Amt

Die Amtszeit der Intendantin beträgt fünf Jahre.

Wann genau Dagmar Reim ihr Amt antritt steht noch nicht fest. Gemäß Staatsvertrag über die Zweiländeranstalt RBB erlöschen mit dem Amtsantritt der neuen Intendantin die bisherigen Landesrundfunkanstalten Sender Freies Berlin (SFB) und Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg (ORB). Zu ihrer Wahl sagte Dagmar Reim: „Die Wahl ist für mich eine große Freude aber zugleich auch eine Überraschung – damit habe ich nicht gerechnet. Für den RBB erhoffe ich mir attraktive Programme in Hörfunk und Fernsehen und eine positive Strahlkraft in die ARD. Die Fusion kann nur dann gelingen, wenn sie mehr ist als eine Addition zweier Rundfunkhäuser. Ich wünsche mir, dass die Mitarbeiter beider Häuser Lust haben, etwas wirklich Neues zu kreieren.“

Der Vorsitzende des RBB-Rundfunkrates, Bertram Althausen, kommentierte die Wahl mit den Worten: „Ich bin sicher, dass der Rundfunkrat mit der Wahl von Dagmar Reim dem RBB eine günstige Startvoraussetzung geschaffen hat. Sie hat eine überzeugende Vision, bestechende Ehrlichkeit und beeindruckende Vorfreude.“

SFB-Intendant Horst Schättle erklärte zur Wahl: „Mit der Wahl von Dagmar Reim hat der Rundfunkrat des RBB eine professionelle Entscheidung im Interesse der neuen Zweiländeranstalt getroffen. Ich bin sicher, dass Dagmar Reim die große medienpolitische Herausforderung der Fusion zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von SFB und ORB meistern wird.“

ORB-Intendant Hansjürgen Rosenbauer sagte: "Es ist gut, dass heute eine Entscheidung zustande gekommen ist. Dagmar Reim ist eine ausgezeichnete Wahl für diese nicht leichte aber auch sehr reizvolle Aufgabe. Ich wünsche Dagmar Reim viel Erfolg und eine glückliche Hand."

Dagmar Reim wurde am 04.11.1951 in Heidelberg geboren, studierte Geschichte, Germanistik und Publizistik in Mainz und München. Unmittelbar nach Abschluss des Studiums 1975 arbeitete sie als Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk in München und wechselte 1979 zum WDR nach Köln. 1986 kam Dagmar Reim als Hörfunkredakteurin zum Norddeutschen Rundfunk nach Hamburg, leitete dort ab 1992 die Pressestelle und war zwei Jahre lang ARD-Sprecherin. 1995 wurde sie Chefredakteurin des NDR-Hörfunks und Programmbereichsleiterin von NDR 4. Seit Oktober 1998 ist Dagmar Reim Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg.

Nach der öffentlichen Ausschreibung des Intendantenamtes und einer Empfehlung der Findungskommission hatte der Rundfunkrat des RBB am 24. Februar 2003 beschlossen, dass sich vier Kandidaten zur Wahl stellen. Neben der nun gewählten Dagmar Reim waren dies Ulrich Deppendorf (53), Programmdirektor Fernsehen des WDR, Bernt von zur Mühlen (55), Unternehmensberater, vormals Geschäftsführer von 104,6 RTL und Georg Quander (52), Intendant a. D. der Deutschen Staatsoper in Berlin.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg war mit Gesetz vom 1. Dezember 2002 von den Ländern Berlin und Brandenburg gegründet worden. Die konstituierende Sitzung des Rundfunkrates fand am 18. Dezember 2002 in Potsdam statt. Rundfunkratsvorsitzender wurde Bertram Althausen, entsandt von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Stellvertreterin wurde Dr. Bärbel Grygier, entsandt vom Abgeordnetenhaus von Berlin. Der Verwaltungsrat als weiteres Aufsichtsorgan des RBB hatte sich bereits am 20. Januar 2003 konstituiert. Zum Vorsitzenden wurde Hartmann Kleiner, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg, gewählt.