Presseinformation 01/2003 vom 05.05.2003 - Die Geschäftsleitung steht: Der Rundfunkrat wählte heute auf Vorschlag von Dagmar Reim die vier Direktoren des RBB

Beim neuen Rundfunk Berlin-Brandenburg geht es zügig voran: Dagmar Reim trat am 1. Mai ihr Amt als Intendantin an. Damit fusionierten ORB und SFB zum RBB. Bereits heute (5. Mai) stand die Wahl der Direktoren auf der Tagesordnung des Rundfunkrates.

Kontinuität und Neubeginn: „Eine erstklassige Mannschaft“

Auf Vorschlag von Dagmar Reim wurde Hannelore Steer (60) zur Hörfunkdirektorin, Gabriel Heim (52) zum Fernsehdirektor, Hagen Brandstäter (44) zum Verwaltungsdirektor und Nawid Goudarzi (49) zum Produktions- und Betriebsdirektor gewählt.

„Das ist eine erstklassige Mannschaft“, so Dagmar Reim. „Erfahrene Fachleute, die wie ich Lust darauf haben, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen Neues zu gestalten, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Die Arbeit, die wir zu leisten haben, erfordert gleichermaßen integrative Kraft wie kreative Entwicklungsarbeit. Mit dem Blick von innen wie von außen. Für diese Aufgaben habe ich die Richtigen gefunden.“

“Die Personalvorschläge von Frau Reim waren überzeugend“, so Rundfunkratsvorsitzender Bertram Althausen. „Wir haben uns für kluge und unabhängige Köpfe entschieden.“

Hannelore Steer und Nawid Goudarzi werden sofort mit der Arbeit beginnen. Gabriel Heim steht ebenfalls schon ab Mitte Mai zur Verfügung. Hagen Brandstäter tritt sein Amt am 1. Juni an.

Die Amtszeit der Direktoren beträgt fünf Jahre. Für die Wahl war es notwendig, die Mehrheit der Stimmen der in den Rundfunkrat entsandten Mitglieder zu erreichen, also mindestens 16.

Hannelore Steer, mit 19 Stimmen bei einer Enthaltung und sieben Nein-Stimmen zur Hörfunkdirektorin gewählt, ist studierte Afrikanistin und Kulturwissenschaftlerin. Sie begann ihre Tätigkeit als Fremdsprachenredakteurin bei Radio Berlin International (RBI). Anfang 1990 wählte sie die Belegschaft zur Chefredakteurin von RBI. Im selben Jahr wurde sie zur Programmdirektorin des Funkhauses Berlin berufen. Seit Januar 1992 arbeitete Hannelore Steer beim ORB. Zunächst als Sendeleiterin, dann von 1992 bis 1996 als Chefredakteurin von Antenne Brandenburg. Seit Juli 1996 war sie Hörfunkdirektorin und stellvertretende Intendantin des ORB. Im März 2003 wurde Hannelore Steer mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Gabriel Heim, mit 19 Stimmen bei einer Enthaltung und sieben Nein-Stimmen zum Fernsehdirektor gewählt, studierte Geschichte und Journalistik an der Hochschule für Film und Fernsehen in München. Er arbeitete zunächst als Filmproduzent und Regieassistent. 1985 wurde er Auslandsredakteur beim Schweizer Fernsehen. Für Gruner und Jahr baute er ein Fernsehmagazin auf. 1992 wechselte er zum WDR und arbeitete zunächst als Leiter der Redaktionsgruppe Wirtschafts- und Sozialpolitik. Er moderierte außerdem das ARD-Magazin "Plusminus" und war Kommentator der ARD-Tagesthemen, bis er 1997 die Leitung der neu gegründeten Abteilung Programmplanung und Controlling übernahm. Seit dieser Zeit war er auch Stellvertreter des Programmchefs des WDR-Fernsehens, seit 2001 Programmchef WDR-Fernsehen. Heim erhielt 1990 den Großen Fernsehpreis der Eduard-Rhein-Stiftung für eine Fernsehdokumentation zum israelisch-palästinensischen Konflikt.

Hagen Brandstäter, mit 21 Stimmen bei zwei Enthaltungen und vier Nein-Stimmen zum Verwaltungsdirektor gewählt, studierte Betriebswirtschaft und begann sein Berufsleben bei der Dynamit Nobel AG. 1990 kam er als Systemanalytiker und Organisator zum WDR. Er arbeitete als Referent bei Intendant Friedrich Nowottny und später auch bei Fritz Pleitgen. 1997 übernahm er die Leitung der Anwendungsentwicklung und wurde stellvertretender Abteilungsleiter „Organisation und Informationssysteme“. Seit 1999 leitet er die Abteilung Produktionswirtschaft und IT-Strategie. Gleichzeitig war er im WDR stellvertretender Hauptabteilungsleiter Herstellung. Brandstäter führt die ARD/ZDF-Arbeitsgruppe „Produktionswirtschaft Fernsehen“, die sich insbesondere mit KEF-Themen beschäftigt.

Nawid Goudarzi, mit 26 Stimmen bei keiner Enthaltung und einer Nein-Stimme zum Produktions- und Betriebsdirektor gewählt, studierte Germanistik und Amerikanistik. Er beschäftigte sich bereits während seiner Universitätszeit mit Fragen der Film- und Fernsehproduktion. Seinen beruflichen Weg begann er beim ZDF. 1992 wechselte er als Hauptabteilungsleiter Fernseh-Produktion/Fernseh-Betrieb zum ORB. 1998 wurde er zum Produktions- und Betriebsdirektor des ORB gewählt. In dieser Zeit war er auch von 1995 bis 2000 Aufsichtsratsvorsitzender der DOKfilm Fernsehproduktion GmbH und seit 1997 Leiter der ORB-Planungsgruppe "Neue Medien".