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- rbb beginnt umfassende Reform des Fernsehprogramms - erste neue Sendungen im Frühjahr 2017

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) beginnt im kommenden Frühjahr eine grundlegende Reform seines Fernsehprogramms. "Wir schärfen mit neuen Akzenten am Hauptabend unser Profil. Damit können wir auch die Akzeptanz beim Publikum erhöhen und die publizistische Wahrnehmbarkeit des rbb in der Region und in der ARD steigern", sagte Intendantin Patricia Schlesinger am Donnerstag (29.9.2016). "Wir haben mit dem Fernsehen zuletzt eine Durststrecke erlebt. Die möchten wir überwinden, und ich spüre im Haus den Wunsch und die Bereitschaft, daran mitzuwirken."

Programmdirektorin Dr. Claudia Nothelle: "Wir legen den Grundstein für ein neues rbb Fernsehen. Dazu wollen wir zwei völlig neue Sendungen produzieren und im Laufe des nächsten Jahres acht weitere Formate überarbeiten. Der Fokus liegt auf dem Hauptabend. Hier setzen wir mehr Eigenproduktionen ein – auch erfolgreiche Sendungen, die bisher an anderer Stelle zu sehen waren."

Die Pläne im Einzelnen:

Im ersten Quartal 2017 will der rbb am Montag um 20.15 Uhr ein neu zu entwickelndes, multimediales Verbrauchermagazin etablieren, im Frühjahr/Frühsommer startet am Donnerstag um 20.15 Uhr ein neues Format mit gesellschaftspolitischen Themen, gern auch mit einem satirischen Blick. Im neuen Verbrauchermagazin ginge die bisherige Sendung "was!" auf. Claudia Nothelle: "Mit den beiden Sendungen wollen wir neue Akzente im rbb Fernsehen setzen. Wer hier einschaltet, soll sofort wissen: Jetzt bin ich bei meinem rbb." Auf das neue Verbrauchermagazin folgt am Montag um 21.00 Uhr ein fester Sendeplatz für Doku-Serien; hier sind neue Formate für die zweite Jahreshälfte 2017 vorstellbar.

Neue Wege geht der rbb auch in der investigativen Berichterstattung. "Die vergangenen Jahre haben gezeigt, zu welch herausragenden Recherche-Leistungen unsere Kolleginnen und Kollegen fähig sind. Das wollen wir unterstützen – und unseren multimedialen Reporterpool stärken. Noch mehr Recherche, noch mehr Inhalt – für unsere Fernsehsendungen, Radioprogramme und online", sagte rbb-Chefredakteur Christoph Singelnstein. Das vierzehntägliche Magazin "Klartext" würde dafür entfallen.

Aus dem regionalen Geschichtsmagazin "Theodor", bislang am Sonntagvorabend auf Sendung, will der rbb im Laufe des kommenden Jahres ein neues Hauptabend-Magazin mit dem Arbeitstitel "Erlebnis Geschichte" entwickeln, das weiterhin die Redaktionen in Frankfurt (Oder) und Cottbus verantworten. Ebenfalls vor einer vollständigen Überarbeitung steht "Täter – Opfer – Polizei" mit Uwe Madel. Die Sendung soll ebenfalls 2017 vom Wochenende in den Hauptabend wechseln.

Am Samstag etabliert der rbb im Jahresverlauf 2017 ein neues Format rund um die Themen Miteinander leben, Glaube, Weltanschauung und Integration; das deutsch-polnische Magazin "Kowalski & Schmidt" steht vor einer grundlegenden Überarbeitung.

Der "Sportplatz" kämpft seit Jahren am späten Sonntagabend um sein Publikum. Hier will der rbb eine neue Sportsendung schaffen, der Sendeplatz steht noch nicht endgültig fest. Nach der Sommerpause 2017 möchte der rbb zudem seine Regionalsendung "rbb UM6" an sieben anstatt bisher nur an fünf Tagen in der Woche senden.

Das Kulturmagazin "Stilbruch" schließlich wechselt – dann ebenfalls rundum erneuert – in der zweiten Jahreshälfte 2017 auf einen Sendeplatz am Sonntagabend hinter "rbb aktuell".

Die Programmreform ist damit nicht abgeschlossen. Bis Ende 2018 werden neue Überarbeitungen und Formate folgen. Patricia Schlesinger: "Das alles ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf, es wird Verzögerungen geben, Umwege, Pannen. Aber wir beginnen jetzt mit einem neuen rbb Fernsehen für unsere Zuschauerinnen und Zuschauer. Das freut mich sehr."

Zur Finanzierung der Reformen bewegt der rbb rund fünf Millionen Euro und investiert rund 1,7 Mio. Euro pro Jahr zusätzlich ins TV-Programm. Das Geld soll aus den noch frei zu gebenden Mehrerträgen aus dem Rundfunkbeitrag kommen. Zusätzlich verzichtet der rbb auf die Fortsetzung von "rbb UM4". Das folgt aus der grundlegenden Entscheidung, die Mittel möglichst im Hauptabend einzusetzen. Absehbar wird es auch keine Fortsetzung von "Stadt, Rad, Hund", "Bücher/Köche und Moor" sowie von "Bauer sucht Kultur" geben.

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