Der König von Berlin, Szenenfoto
Regisseur Lars Kraume (re.), Kameramann Jens Harant (2. v. re.) und Daniel Zillmann als Helmuth Machalik, (Mitte). | Bild: Bild: rbb/ARD Degeto/Julia Terjung

Der König von Berlin - Drehbuch und Regie: Lars Kraume

Lars Kraume, geboren am 24. Februar 1973 in Chieri, Italien, aufgewachsen in Frankfurt am Main. 1992 inszenierte er mit "3:21" seinen ersten Kurzfilm. Von 1994 bis 1998 studierte er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) in Berlin. Kraumes studentischer Kurzfilm "Life is too short to dance with ugly women" erhielt beim Internationalen Filmfestival in Turin den Preis für den Besten Kurzfilm. Sein dffb-Abschlussfilm "Dunckel" wurde 1998 mit dem Grimme-Preis für die Beste Regie ausgezeichnet. Mit "Viktor Vogel - Commercial Man" im Jahr 2001 feierte Lars Kraume sein Kinodebüt. Nach weiteren Fernseharbeiten, etwa als Regisseur und Drehbuchautor bei mehreren Folgen der Krimiserie "KDD – Kriminaldauerdienst", legte Kraume im Herbst 2010 einen mit Spannung erwarteten Kinofilm vor: Das prominent besetzte Drama "Die kommenden Tage". Der 2015 uraufgeführte Film "Der Staat gegen Fritz Bauer" gewann zahlreiche Preise, darunter den Hessischen Filmpreis als Bester Spielfilm, einen Bayerischen Filmpreis und drei Auszeichnungen beim Günter Rohrbach Filmpreis. Beim Deutschen Filmpreis 2016 erhielt der Film neben der Auszeichnung für den Besten Film des Jahres weitere fünf Lolas - zwei davon gingen an Lars Kraume: für die Beste Regie und das Beste Drehbuch (gemeinsam mit Co-Autor Olivier Guez). Kraumes Fernsehfilm "Terror – Ihr Urteil" (2016) nach dem gleichnamigen Theaterstück von Ferdinand von Schirach, ist in der Kategorie "TV Movie" für die Goldene Rose der Europäischen Rundfunkunion nominiert.

Jede Stadt hat ihre Helden: In L.A. sind es die Men in Black, in New York die Ghostbusters, und das Chaos, in dem Berlin vom Bankenskandal bis zum Flughafendebakel steckt, kann nur ein Mann wie Carsten Lanner aus Horst Evers' Farce 'Der König von Berlin' in den Griff bekommen.

Lars Kraume

    

3 Fragen an Lars Kraume

"Der König von Berlin" basiert auf dem gleichnamigen Buch von Horst Evers. Was hat Sie an dem Stoff gereizt, hatten Sie schon beim Lesen den Film vor Augen?

Der Roman ist reich an Bildern, das stimmt. Allerdings habe ich mich gleich gefragt, wie man das verfilmen soll, denn die Idee zur Adaption kam von den Produzentinnen. Es war also ein Auftrag, und zwar einer der ungewöhnlichsten, die ich je bekommen habe. Denn Horst Evers‘ Roman ist so ein wilder, schräger Trip, dass man sich wundert über die Idee, daraus einen Fernsehfilm zu machen. Ich habe jedenfalls noch nie den Fernseher angeschaltet und einen Film gesehen, in dem ein Kriminalkommissar gegen eine Rattenplage in Berlin ermittelt.  Mich erinnerte das ganze Projekt an Ghostbusters oder Men in Black. Deshalb wollte ich gerne mitmachen.

Die Geschehnisse im Film wirken streckenweise wie eine Glosse auf das alte West-Berlin: überall Filz, nichts funktioniert – und endlich kommt da einer aus der Provinz, der die Sache mal in die Hand nimmt. Haben Sie die Stadt auch so erlebt, als Sie aus Frankfurt/M. nach Berlin kamen?

Ja. Vor allem im ersten Winter, als ich dachte, dass gefühlt jeder dritte Berliner auf der Straße mit sich selber spricht.
Dann gab es den Berliner Bankenskandal 2001, das Chaos um den Hauptbahnhof, den Flughafen und so weiter... Haben Sie mal versucht, in Berlin ein Auto zuzulassen? Da wünscht man sich einen Beamten aus der Provinz, da geht das in einem Tag. Bei uns dauert es einen Monat.

Was war die größte Herausforderung für Sie bei der Umsetzung des Stoffes? Waren es die Ratten?

Das war zumindest mein letzter Film mit Ratten. Die machen einfach nicht, was man ihnen sagt. Aber dafür hatte ich Florian Lukas und Anna Fischer in den Hauptrollen. Die machen auch nicht, was man ihnen sagt, zum Glück! Die beiden sind die Seele das Films und wirklich sehr, sehr lustig.

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