Die Frauenärztin klärt Isy (Milena Tscharntke) über die Handlungsoptionen nach einer Vergewaltigung auf (Bild: rbb/Jana Lämmerer).
Die Frauenärztin klärt Isy (Milena Tscharntke) über die Handlungsoptionen nach einer Vergewaltigung auf. | Bild: rbb/Jana Lämmerer

"Alles Isy" - Checklist für den Ernstfall

Was kann ich nach einem sexuellen Übergriff oder nach einer Vergewaltigung tun?

Minderjährige Opfer sexualisierter Gewalt erhalten Hilfe und Unterstützung über die Rettungsstellen der Krankenhäuser. Hier findet unter Einschaltung der Polizei die Spurensicherung statt. Wichtig ist eine zeitnahe Vorstellung, spätestens innerhalb von 72 Stunden. Die medizinische Versorgung kann hier ebenfalls stattfinden. Unter anderem können Sie sich die Pille danach verschreiben lassen und bei Bedarf findet eine Weiterleitung an die Kinderschutz- und Traumaambulanz statt.

Adressen der Kinderschutzambulanzen unter:

https://www.berlin.de/sen/jugend/familie-und-kinder/kinderschutz/netzwerk-kinderschutz/

So bietet z.B. die Traumaambulanz für Kinder und Jugendliche an der Charité spezifische therapeutische Betreuung für minderjährige Opfer von Gewalttaten an. Tagessprechzeiten und Informationen unter:

https://gewaltschutzambulanz.charite.de/fileadmin/user_upload/microsites/ohne_AZ/sonstige/gewaltschutzambulanz/gewaltschutzambulanz-charite_flyer-traumaambulanz-kinder-jugendliche.pdf

Ab 18 Jahren können Opfer sich an die Gewaltschutzambulanz an der Charité – Universitätsmedizin Berlin wenden.

Hier findet keine medizinische Versorgung statt.

Aber das Team erstellt kostenlos eine rechtsmedizinische Dokumentation sichtbarer Verletzungen - für den Fall, dass Betroffene später doch Anzeige erstatten wollen und es zum Gerichtsverfahren kommt. Eine vertrauliche Spurensicherung (VSS; Spurensicherung ohne polizeiliche Anzeige) nach sexualisierter Gewalt findet nicht in der Gewaltschutzambulanz selbst, sondern in den Räumlichkeiten der Rettungsstellen der Charité-Universitätsmedizin Berlin statt.

Die Ambulanz verfügt über ein bundesweites Netzwerk von Kontakten und vermittelt Beratung und psychosoziale Unterstützung.  

https://gewaltschutzambulanz.charite.de

  • Spermien lassen sich nur maximal 72 Stunden lang nachweisen.
  • Sie können sich auch die "Pille danach" verschreiben lassen.
  • 9 bis 12 Wochen später sollte sicherheitshalber ein AIDS-Test folgen. Bei Hochrisikotätern kann auch eine unmittelbare AIDS-Prävention sinnvoll sein
  • Die Ergebnisse einer standardisierten Spurensicherung innerhalb der ersten 72 Stunden können dem LKA zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung gestellt werden.

Es wird dazu geraten, eine Fachberatungsstelle zu kontaktieren.


Anonyme, kostenlose Beratung geben u. a. diese Einrichtungen:

Lara – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen
u. a. telefonische, persönliche und Beratung per E-Mail, Unterstützung in Krisensituationen – für Betroffene und Angehörige
www.lara-berlin.de
Tel: 030/216 88 88

Wildwasser – Arbeitsgemeinschaft gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen e.V.
u. a. persönliche, telefonische und Onlineberatung für Mädchen* und Frauen* (auch anonym möglich)
www.wildwasser-berlin.de
Berlin-Wedding: 030/486 28 222
Berlin-Mitte: 030/2824427

Tauwetter e.V. – Anlaufstelle für Männer, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren
www.tauwetter.de
Tel: 030/6938007

berliner jungs – Hilfe für Jungen bei sexueller Gewalt
www.jungen-netz.de
Tel: 030/23633983

Hilfetelefon Sexueller Missbrauch
0800 22 55 530
Bundesweit, kostenfrei und anonym.
www.hilfetelefon-missbrauch.de
 

Mehr zum Thema
https://nein-heisst-nein-berlin.de/startseite/

Adressen und Notfallnummern unter:

https://www.berlin.de/sen/jugend/familie-und-kinder/kinderschutz/netzwerk-kinderschutz/

 

Regionale Notfallnummern:

Hotline-Kinderschutz
61 00 66
Sie machen sich Sorgen um einen jungen Menschen? Die Hotline-Kinderschutz arbeitet mehrsprachig, rund um die Uhr und auf Wunsch anonym.

Kindernotdienst
61 00 61
für Eltern und Kinder bis 14 Jahre

Jugendnotdienst
61 00 62
für Jugendliche ab 14 Jahre

Mädchennotdienst
61 00 63
für Mädchen und junge Frauen von 12 bis 21 Jahre

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