Astrid Frohloff im Gespräch mit dem Architekt des schwimmenden Stadtviertels „SchoonSchip“, Sascha Glasl | rbb/Kobalt
Astrid Frohloff im Gespräch mit dem Architekt des schwimmenden Stadtviertels „SchoonSchip“, Sascha Glasl | Bild: rbb/Kobalt

- besser geht immer - Astrid Frohloff sucht Ideen für bezahlbares Wohnen

Film von Astrid Frohloff, Volker Heimann und Katrin Sandmann

Nicht jammern, sondern machen! Klingt einfach, ist einfach. Das beweisen die beeindruckenden Geschichten vieler kreativer Menschen, die Astrid Frohloff auf ihrer Reise durch Deutschland und Europa trifft. In ihrer Reportagereihe "besser geht immer" sucht sie diesmal: Ideen für bezahlbares Wohnen.

Eine gute Wohnung oder die eigenen vier Wände – wie können wir uns das künftig noch leisten? In Berlin und vielen Städten Brandenburgs ist das eine brennende soziale Frage. Allen ist klar, wir brauchen dringend mehr Wohnraum, um Mietexplosionen zu verhindern. Andere Städte haben faszinierende Modelle entwickelt, wie man schneller, günstiger und nachhaltiger bauen kann. Können wir uns davon eine Scheibe abschneiden?

Helsinkis jüngster Stadtteil "Jätkassari" ist ein gigantisches buntes Experiment. Hier probieren die Finnen das Wohnen der Zukunft aus. Jedes Haus hat eine andere Bauweise und ein anderes Finanzierungsmodell. Generationenhäuser stehen neben Studentenheimen, Gutverdiener leben neben Geringverdienern. Die Stadt gewährt Architekten und Bauherren enorme Spielräume. "Wir haben keine Wahl", sagt die Stadtplanerin Elina Eskelä, "wir müssen angesichts unserer stark wachsenden Stadt einfach nach neuen Lösungen suchen".

Und die hat die Stadt sogar im Untergrund gefunden. Eine Stadt unter der Stadt beherbergt das, was man oberirdisch nicht haben möchte: Heizkraftwerke, LKW-Liefer-Verkehr, Müllsammelsysteme. So bleibt oben mehr Platz zum Bauen.

Auch die Holländer gehen beeindruckende Wege, um günstiges Bauen in der Stadt möglich zu machen: Mitten in Amsterdam ist jetzt ein neuer schwimmender Stadtteil entstanden. "Wir müssen mit und auf dem Wasser bauen, nicht dagegen", erzählt der deutsche Architekt Sascha Glass, der das nachhaltige Vorzeigeprojekt entworfen hat. Eine Idee womöglich auch für Berlin? Die Wasserflächen der Hauptstadt sind größer als die von Amsterdam!

Quadratisch, praktisch, günstig: Das ist der preisgekrönte Bremer Punkt. Ein würfelartiger kleiner Wohnblock, der mitten in den Bestand gebaut werden kann. So verschafft die Stadt auf einfache Weise älteren Menschen eine kleinere und vor allem barrierefreie Wohnung, ohne dass sie aus ihrem Viertel wegziehen müssen. Bauzeit: nur eine Woche.

Der Berliner Platte aufs Dach steigen will der dänische Architekt Sigurd Larsen. Um das enorme Potential leerer Dachflächen zu nutzen, hat er den "Dachkiez" entworfen: ein Modell für ein ganzes Wohnviertel auf dem Dach – samt Park. "Es ist deutlich günstiger und nachhaltiger dort zu bauen, wo die Infrastruktur schon da ist", sagt Larsen.

Viele Berliner schauen sich inzwischen auch außerhalb der Hauptstadt um. Nicht Kuhdorf sondern Ko-Dorf: Eine gute Zugstunde von Berlin-Mitte entfernt wollen Städter den Traum vom Landleben 4.0 verwirklichen. "Berlin ist in kurzer Zeit sehr teuer geworden", sagt Frederik Fischer, der Gründer des urbanen Dorfes, das nicht nur Co-Living, sondern auch einen Co-Working-Space bietet.

Astrid Frohloff zeigt in ihrer neuen Folge der Reportage-Reihe "besser geht immer", dass das Wohnen der Zukunft von Stadtplanern und politischen Entscheidern viel mehr Mut und Experimentierfreude verlangt als bisher. Dabei helfen gute Vorbilder. Astrid Frohloff: "Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen." Produzent ist die Kobalt Documentary GmbH.

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